Was nehmen sich Ostschweizer Persönlichkeiten für das Jahr 2023 vor? Was bringt sie aus der Ruhe? Und was würde für ordentlich Überraschung sorgen? Heute im Interview: Roger Fuchs (*1973), Kommunikationsverantwortlicher beim Kath. Konfessionsteil des Kantons St.Gallen.
Gibt es einen privaten oder geschäftlichen Moment, der das Jahr 2022 unvergesslich macht?
Nebst den Reisen nach Wien und Kos, die ich mit meinen Kindern erleben durfte, ist es der berufliche Wechsel, der in Erinnerung bleibt. Nach zweieinhalb Jahren im Verlagshaus Schwellbrunn begann ich am 1. März 2022 beim Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen. Ich kann hier an bisherige berufliche Stationen anknüpfen und von meinen Erfahrungen und meinem Netzwerk zehren. Persönlich freut mich auch, dass ich im Guten das Verlagshaus verlassen konnte und mein damaliger Arbeitgeber mich zwischenzeitlich schon wieder als Podiumsmoderator engagiert hat.
Unter welchem Motto oder Schlagwort würden sie das vergangene Jahr «archivieren»?
Unter dem Motto «Durchstarten» – dies, weil ich am neuen Ort nicht von vorne beginnen musste. Nichts im bisherigen Leben war vergebens. Zum einen kannte ich viele Leute aus dem heutigen Berufsumfeld bereits, weil ich in jungen Jahren schon einmal in diesem Bereich wirkte; damals als Pfarrei-Jugendarbeiter und Redaktor eines kirchlichen Radiomagazins. Zum anderen sind an meiner neuen Stelle Kompetenzen gefordert, die ich mir bei meinen weltlichen, medialen Tätigkeiten – zehn Jahre Appenzeller Zeitung, zweieinhalb Jahre Verlagshaus Schwellbrunn und viele Jahre als freischaffender Moderator – aneignen konnte. Auch das Netzwerk in die säkularen Medien ist Gold wert und lässt mich durchstarten.
Wie stark orientieren Sie sich an Eckpunkten wie dem Jahreswechsel? Ziehen Sie dann jeweils ein Fazit? Geht etwas zu Ende? Oder ist es einfach nur eine Zahl von 365?
Ich persönlich zelebriere den Jahreswechsel nicht übermässig, sondern eher ruhig im familiären Rahmen mit den Kindern. Ich bin auch kein grosser Freund der eigenen Geburtstagsfeier. Lieber stosse ich an, wenn beispielsweise die Moderation einer Veranstaltung gelungen ist. Dann habe ich auch etwas geleistet. Von daher: Eckpunkte wie der Jahreswechsel geben dem Dasein einen Rahmen, das schätze ich, aber ich richte meinen Lebensfokus nicht darauf aus.
Haben Sie sich für das Jahr 2023 privat oder beruflich etwas Besonderes vorgenommen?
Beruflich möchte ich meine Arbeit mit der gleichen Motivation weiterführen können wie in den ersten Startmonaten. Gerne würde ich noch vermehrt das Mittel von Video einsetzen, wenn es die Zeit zulässt. Privat hoffe ich auf schöne Stunden mit den Kindern. Womöglich meinen es auch die Liebessterne wieder gut mit mir. Zudem freue ich mich riesig, am 18. November 2023, neun Tage vor meinem fünfzigsten Geburtstag, in Gais das Schlagerfestival zu moderieren mit Schlagerstars wie Beatrice Egli und Francine Jordi.
Wie konsequent sind Sie ganz allgemein darin, gemachte Vorsätze in die Tat umzusetzen?
Richtig gut, weil ich mir nicht bewusst Vorsätze mache und deshalb auch nicht notgedrungen etwas umsetzen muss, das man sowieso nicht lange durchzieht. Lieber versuche ich das ganze Jahr hindurch so zu leben, dass ich zufrieden zurückblicken kann. Dazu gehört seit einigen Jahren auch regelmässiger Sport. Und ich möchte als verlässliches Gegenüber für mein engstes Umfeld da sein.
Was bringt Sie jeweils aus der Ruhe?
Wenn der Computer genau in dem Moment streikt oder spukt, in dem es schnell gehen muss. Solches macht mich kribbelig und kann mich aus der Ruhe bringen. Und jeder andere Vater weiss: Auch Kinder können durchaus die innere Ruhe ins Wanken bringen – meinen kommt immer genau dann etwas Wichtiges in den Sinn, wenn wir zur Wohnungstüre hinaus sollten.
Und wo hingegen finden Sie am besten zur Ruhe?
Ich habe es mir zur Tradition gemacht, abends direkt vor der Haustüre eine kleine Runde an der frischen Luft zu spazieren. Das tut mir gut. Mit dem Blick zum Himmel – ob sternenverhangen oder nicht – kann ich den Tag revuepassieren lassen, mich erden, auf die nächsten Herausforderungen einstellen, oder einfach ein kleines Lied summen, die Seele baumeln und die Gedanken schweifen lassen.
Womit kann man Sie überraschen?
Also wenn Sie plötzlich mit der Schlagersängerin Helene Fischer vor meiner Türe stehen und ich sie interviewen darf, dann bin ich bestimmt nicht nur überrascht, sondern auch baff.
Und was hoffen Sie für sich persönlich: Welche Überraschung sollte das nächste Jahr für Sie zu bieten haben?
Innere Zufriedenheit, dann bin ich glücklich. Dazu gehören Liebe, schöne Stunden mit den engsten Menschen um mich herum, und Gesundheit. Was darüber hinaus passiert, ja, da lass ich mich dann eben gerne überraschen …
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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