Im ersten Halbjahr 2018 wurden Schweiz rekordmässig viele Firmen gegründet. Die Zahl liegt noch über dem bisherigen Spitzenjahr 2017. Besonders auffällig: Appenzell Ausserrhoden verzeichnet 18 Prozent mehr Gründungen - und Innerrhoden schwächelt.
22'247 Firmen wurden im ersten Halbjahr 2018 neu ins Handelsregister eingetragen. Das zeigt eine Erhebung des St.Galler Instituts für Jungunternehmen (IFJ). Das sei ein neuer Rekord, stellt das IFJ fest. Schon 2017 war ein gutes Jahr gewesen, was neue Unternehmen angeht. Diese Zahl wurde nun aber noch einmal um 1,8 Prozent gesteigert.
Die Ostschweiz als Ganzes hat zu diesem Resultat nicht gerade beigetragen. Hier sank die Ziffer der Neueintragen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17, was einem Rückgang um 1 Prozent entspricht. Vor allem Zug, Genf und das Tessin trugen mit zum Teil massiven Zuwächsen dazu bei, dass es dennoch zum Allzeithoch kam.
Auffällig ist aber, was ich in Appenzell Ausserrhoden tut. Der Kanton gilt schweizweit gesehen eher als gründungsschwach, legte nun aber zwischen Januar und Juli 2018 um 18 Prozent zu gegenüber 2017. Damals wurden in dieser Periode 146 Firmen gegründet, dieses Jahr waren es 172.
Anders sieht es aus beim Nachbarn Innerrhoden. Im ersten Halbjahr 2017 wagten 45 den Schritt zur neuen Firma, 2018 bisher 39 - ein Rückgang um 13 Prozent. Wobei man sagen muss, dass bei diesen Ziffern die eine oder andere Neugründung bereits einen grossen prozentualen Unterschied ausmacht.
In St.Gallen gingen die Neugründungen mit minus 2 Prozent bescheiden zurück, den Thurgau traf es mit minus 11 Prozent härter.
Unterm Strich kommt das IFJ zum Schluss, dass die Stimmung in der Schweizer Gründerszene ausgezeichnet sei. Setzt sich der Trend im zweiten Halbjahr fort, dürfte 2018 das Vorgängerjahr als Rekordhalter ablösen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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