Die Revisonsarbeiten bei der Seilbahn Hoher Kasten sind zu Ende, doch das Restaurant und die Bahn müssen weiterhin geschlossen bleiben. Auf Anfang April mussten deshalb auch diese beiden Betriebe Kurzarbeit beantragen. Die Massnahmen aufgrund des Coronavirus treffen die Tourismusbranche enorm
Bis am 31. März finden bei der Seilbahn Hoher Kasten die planmässigen technischen Revisionsarbeiten statt, wie es in jedem Jahr der Fall ist. Das Drehrestaurant und die Seilbahn sind deshalb von den Einschränkungen des Corona-Virus noch nicht betroffen. Die Mitarbeitenden des Drehrestaurants unterbrechen während den Revisionsarbeiten ihre Arbeit sowieso. Die Mitarbeitenden der Seilbahn sind in dieser Zeit beschäftigt, die Seilbahn-Anlage sowie die Infrastruktur auf dem Hohen Kasten zu revidieren und zu prüfen.
Dennoch wird der Bundesratsentscheid auch dort spürbar werden. Das Restaurant und die Seilbahn können nicht wie geplant diesen Mittwoch, 1. April 2020 den Betrieb wieder öffnen. Die beiden Betriebe haben deshalb auf Anfang April Kurzarbeit beantragt. Die Geschäftsstelle an der Talstation hat nach wie vor, unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften, von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Die jährliche Revision wird dazu genutzt, die neue Saison zu planen und alle Vorbereitungsarbeiten zu erledigen.
Touristische Betriebe spüren Auswirkungen direkt
«Diese Situation trifft die Tourismusbranche enorm. Fast alle touristischen Betriebe spüren die Konsequenzen des Corona-Virus direkt. Für uns bedeutet es abzuwarten, bis wir den Betrieb aufnehmen und die neue Saison eröffnen dürfen », sagt Fabienne Roos, Leiterin Marketing Hoher Kasten. Wenn die Freizeitunternehmen wieder eröffnen dürfen, wird sich die Lage wieder ein wenig entspannt haben. Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Menschen nach draussen, an die frische Luft gehen und es sie auch in die Berge lockt. Auf so einen Moment will man bereit sein, auch wenn man nicht weiss, wann dieser eintritt.
Je nach Länge des Lockdowns sind mehr Leute betroffen
Die Mitarbeitenden im Betrieb der Seilbahn wurden über die Hygiene-Vorschriften informiert und man achtet beim Arbeiten darauf. Da es ein kleiner Betrieb ist, kann der Abstand zueinander eingehalten werden. Wer nicht unbedingt im Büro gebraucht wird, macht Home-Office. Betroffen von der Situation sind alle 35 Mitarbeitenden der Seilbahn und des Restaurants. Ein kleiner Teil kann noch in Bereichen wie Marketing, Unterhalt oder Administration zu einem kleinen Prozentsatz beschäftigt werden. Je nach Beginn der Betriebsaufnahme sind nochmals bis zu acht weitere Personen betroffen, welche nur saisonal beschäftigt werden. Für alle Mitarbeitenden wurde Kurzarbeit beantragt und man hofft, sie mit dieser Massnahme durch die Krise bringen zu können.
Wichtig ist Geduld
«Momentan wird allen gesagt, dass sie Abstand halten sollen. Je nachdem wie lange diese Phase noch anhält, denken wir, dass dieses Verhalten im öffentlichen Raum auch nach der Krise anhalten wird. Auf solche Änderungen und Bedürfnis-Anpassungen müssen wir bei einer Wiedereröffnung sensibel eingehen und unsere Mitarbeitenden entsprechend neu schulen», so Roos. Viele Betriebe haben Kassen neu mit einer Scheibe eingerichtet, bei den Seilbahn ist das schon vorher der Fall gewesen.
Einen Wunsch richtet man an die Menschen, deren Fahrzeuge weiterhin die Parkplätze in Brülisau besetzen und die in Gruppen wandern gehen, entgegen den Empfehlungen des Bundesrates. Man wünscht sich mehr Sensibilität, auch wenn es verständlich ist, dass vor allem Menschen, die in den Städten wohnen, ein hohes Bedürfnis nach Natur verspüren und ab und zu raus aus der Newsüberflutung wollen. Man müsse in der jetzigen Situation einfach noch Geduld haben und den Peak der Krise abwarten. Ausserdem wünscht Fabienne Roos sich, dass nach der Krise wieder gewisse Normalität einkehrt und die Menschen dann wieder mit Freude das Appenzellerland besuchen und nicht in einer Angststarre zuhause verharren.
Shania Koller (*2002) ist Schülerin an der Fachmittelschule an der Kantonsschule Trogen und absolviert ein Praktikum bei «Die Ostschweiz». Sie wohnt in Gonten.
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