In dieser Serie stellen wir Ihnen unsere Gastautorinnen und -autoren in Kurzinterviews vor. Simone Hengartner (*1978) aus Mosnang ist Hochschuldozentin (MSc in Sozialer Arbeit), dipl. Sozialpädagogin. Ihre bevorzugten Themen: «Aktuell interessiert mich das Zwiegespräch mit sich selbst.»
Hobbys: Familie geniessen, Freundschaften pflegen bei feinem Essen, Bewegung jeglicher Art in der Natur, Singen, Tanzen, Yoga, Lesen und Schreiben, Veranstaltungen organisieren mit dem Verein Share@Lab
Über welche Themen schreiben Sie bevorzugt auf dieostsschweiz.ch?
Ich schreibe über Themen, die mich gerade selbst beschäftigen, die mich bewegen und über die ich mich gerne mit anderen Menschen austausche. Im letzten Jahr standen Strategien für eine bessere Kommunikation im privaten und beruflichen Alltag im Zentrum. Dieses Jahr interessiert mich das Zwiegespräch mit sich selbst und Möglichkeiten zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens.
Was ist Ihnen besonders wichtig? Möchten Sie eine Botschaft übermitteln, zum Nachdenken anregen? Aufrütteln?
Ich schreibe, weil es mir Spass bereitet. Es ist eine Möglichkeit meine Gedanken zu ordnen und gleichzeitig eine willkommene Herausforderung diese für andere möglichst verständlich auszudrücken. Eine Kolumne zu schreiben, stand zudem auf meiner «Bucket-List», also habe ich auf die Anfrage hin von «dieOstschweiz» zugesagt. Ich erhalte immer mal wieder das Feedback, dass ein Text von mir zum Nachdenken angeregt habe. Das freut mich jedes Mal sehr. Aber erst wenn daraus ein interessanter Austausch entsteht, ist der Zweck für mich erfüllt.
Fällt Ihnen das Verfassen eines Textes grundsätzlich leicht oder bedeutet es mitunter auch Stress?
Ich trage Ideen bzw. den Grundgedanken hinter einer Kolumne lange Zeit mit mir herum. Manchmal verlässt mich das Vertrauen, dass ich es schaffe, all die Bilder oder auch Gefühle in passende Worte zu übersetzen. Das löst eine vorübergehende Anspannung in mir aus. Aber in dem Moment, wo ich mit dem ersten Satz beginne, fliessen die Worte.
Gehen Sie mit einer klaren Strategie an die Texterstellung heran?
Ja. Ich entscheide mich zuerst für ein Oberthema zu welchem ich etwas Expertise vorweisen kann und dazugehörige mögliche Unterthemen. Danach ist es entscheidend für mich, dass ich den Text in angenehmer Atmosphäre und in einem möglichst entspannten Zustand schreibe. Häufig ist das später am Abend, wenn Ruhe eingekehrt ist und ich es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht habe. Dann versuche ich die «Geschichte» zu erzählen.
Ist Druck – bsp. ein Abgabetermin – förderlich für Sie?
Druck ist für mich nie förderlich für die Kreativität, ein konkreter Abgabetermin jedoch durchaus. Wenn dieser näher rückt, weiss ich, dass ich zur Inspiration die Sinne für meine innere und äussere Welt schärfen muss. Dazu ist ausreichend Zeit in der Agenda nötig um meinen Gedanken genügend Freiraum zu lassen.
Über welches Feedback haben Sie sich bisher besonders gefreut?
Ein Leser hat mir geschrieben, dass ich ihm einen Denkanstoss gegeben habe und ihn der Text emotional für einen Moment aus dem Modus der stoischen Pflichterfüllung gerissen hat. Dieses Feedback hat mich gefreut, da ich in den Texten auch darüber schreibe, dass wir der Fähigkeit Emotionen wahrzunehmen und zuzulassen nebst dem Gebrauch des rein rationalen Verstandes in unserer Gesellschaft wieder mehr Gewicht beimessen sollten.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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