Die heutigen vier St.Galler Spitalverbunde werden mit Beschluss des St.Galler Kantonsrats von Anfang Mai 2024 per 1. Januar 2025 zu einem Unternehmen zusammengeführt.
Vier Monate vor der formellen Fusion traten heute der Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn und Stefan Lichtensteiger, CEO des Kantonsspitals St.Gallen und designierter CEO des neuen Gesamtunternehmens, in St.Gallen vor die Medien. Neu wird eine einzige Geschäftsleitung die operative Führung aller Standorte sicherstellen. Das Unternehmen erhält nicht nur eine angepasste Organisations- und Führungsstruktur, sondern mit dem Dachnamen «HOCH Health Ostschweiz» auch einen neuen, gemeinsamen Markenauftritt. Mit über 8'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 1,4 Mrd. Franken wird es zu einem der grössten Gesundheitsunternehmen in der Schweiz.
Rückblende: Vor rund vier Jahren erhielt der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde von der St.Galler Politik den Auftrag, neue Organisations- und Führungsstrukturen zu konzipieren, um optimale Bedingungen zur Weiterentwicklung der öffentlichen St.Galler Spitäler zu schaffen. Mit den Anpassungen an der Organisationsstruktur sollen Synergien erzielt, Doppelspurigkeiten abgebaut und Standards bei der Leistungserbringung zur Sicherstellung der hohen Qualität vereinheitlicht werden. Mit der Lancierung und Umsetzung des «Managementmodells 2024+» strebten die öffentlichen St.Galler Spitäler in der Folge denn auch zwei wesentliche Anpassungen an: zum einen den Wechsel hin zu einem Unternehmen an vier Standorten und zum anderen die Anpassung der rechtlichen Ausgangslage, die zur Erweiterung des unternehmerischen Handlungsspielraums führt. Das Resultat ist bekannt: Am 2. Mai 2024 stimmte der Kantonsrat der Integration der St.Galler Spitäler zu einem Unternehmen zu.
Eine einzige Geschäftsleitung – Regionen mit beratender Stimme vertreten
Wie Stefan Lichtensteiger an der heutigen Medienkonferenz ausführte, wird das künftige Unternehmen departemental strukturiert mit zentralen Steuerungsfunktionen und Management Services. Die Kliniken, Institute und Zentren werden in mehreren medizinischen Departementen organisiert und horizontal über die Standorte hinweg geführt, während die Pflege und therapeutischen Bereiche in einem eigenen Departement zusammengefasst sein werden.
Die Supportfunktionen werden spezifischen Departementen zugeordnet. Neu wird eine einzige Geschäftsleitung die operative Führung aller Standorte sicherstellen. Die jeweiligen Vorsitzenden/Spitaldirektoren der Standortgremien Grabs/Altstätten, Uznach und Wil nehmen mit beratender Stimme Einsitz in die Geschäftsleitung. Im Rahmen der Anpassungen wird auch die neue Rolle eines Chief Medical Officer (CMO) geschaffen. Diese Aufgabe wird von Prof. Dr. Simon Wildermuth, Chefarzt Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, wahrgenommen.
Optimale Versorgungssicherheit und mehr unternehmerische Freiheiten
«Der Fokus unserer Strategie liegt weiterhin auf der optimalen Versorgungssicherheit in der Ostschweiz und ist ein klares Bekenntnis zum Erhalt der vier Spitalstandorte St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil», betonte Stefan Lichtensteiger an der Medienkonferenz. So werde das Kantonsspital St.Gallen in der neuen Struktur weiterhin seine Rolle als Zentrumsspital auf universitärem Niveau wahrnehmen und die Spitalstandorte Grabs, Uznach und Wil weiterhin über eine hohe medizinische Kompetenz verfügen mit Chefärztinnen und Chefärzten vor Ort, um die akutsomatische Grundversorgung im Kanton St.Gallen sicherzustellen. Entscheidend sei aber auch, dass man ab dem 1.1.2025 über mehr «unternehmerische Freiheiten» verfüge, hielt Stefan Lichtensteiger weiter fest. «Dies erlaubt es uns, den Ausbau ambulanter Strukturen in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein zu prüfen. Wir sind froh, nun über gleich lange Spiesse wie die Mitbewerber zu verfügen.»
Ein einheitlicher Markenauftritt: «HOCH Health Ostschweiz»
Alle vier St.Galler Spitalverbunde treten bis anhin mit einem eigenständigen Markenauftritt auf, mit unterschiedlichen Logos, Printprodukten und Websites. Dazu Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn: «Es war klar, dass wir das vereinheitlichen wollten und mussten. Der Zusammenschluss der Spitalverbunde ab 1. Januar 2025 und unsere strategischen Ansprüche erfordern die Etablierung eines einheitlichen Markenauftritts. Eine neue Marke gibt dem Zusammenschluss der vier Spitalverbunde ein Gesicht und eine gemeinsame Identität.»
Der Verwaltungsrat hat sich für einen zeitgemässen Ansatz entschieden: «HOCH Health Ostschweiz» – das Akronym «HOCH» setzt sich aus dem «H» für «Health» und «OCH» für Ostschweiz zusammen – wird für die neue Spitalorganisation zur einheitlichen, übergeordneten Unternehmensmarke für den internen und externen Auftritt.
Im Namen soll die starke regionale Verbindung zur Ostschweiz betont werden. So ist das heutige Kantonsspital St.Gallen bereits Zentrums- und Endversorgerspital für die ganze Ostschweiz und verfügt als universitäres Lehr- und Forschungsspital über ein entsprechend ausserordentliches Alleinstellungsmerkmal in der Ostschweiz. Überdies soll der Name verdeutlichen, welche Kernaufgaben das neue Unternehmen erfüllt und wofür es steht: für eine nahe Grundversorgung, eine hochspezialisierte Medizin sowie für Innovation und Forschung. Gleichzeitig soll der Name signalisieren, dass das neue Unternehmen zukunftsorientiert handeln und weiterwachsen will – im Sinne des geografischen Aktionsradius und des Leistungsangebots. Zum neuen Markenauftritt ist zu beachten, dass aus Gründen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht alles auf einmal, sondern schrittweise in den beiden Folgejahren nach dem Zusammenschluss implementiert wird. So erfolgt beispielsweise auch die Anpassung der Berufskleidung nach und nach innerhalb des normalen Erneuerungszyklus.
(Bild: Archiv)
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