Das Restaurant in einer ehemaligen Mühle.
Im Rahmen der Preisvergabe «Das historische Hotel/das historische Restaurant des Jahres» wurde die Kartause Ittingen im thurgauischen Warth mit dem «Spezialpreis 2019» ausgezeichnet.
Die Jury honoriert damit das Bestreben der Stiftung Kartause Ittingen, das historische Erbe der Klosteranlage zu wahren und den einzigartigen Ort nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu erhalten und zu beleben. Die Auszeichnung wird getragen von der Landesgruppe Icomos Suisse und den Partnerorganisationen hotelleriesuisse, GastroSuisse und Schweiz Tourismus.
Die Preisverleihung fand am 12. November im Grand Hôtel des Rasses bei Ste Croix statt. Bereits zum 23. Mal in Folge zeichnete Icomos Suisse (Internationaler Rat für Denkmäler und historische Stätten) Hotel- und Restaurantbetriebe aus. Ziel des Preises ist, das Verständnis für die Geschichte des Tourismus und seiner kulturellen Hinterlassenschaft zu fördern. Unter dem Aspekt des Erhaltens, Betreibens und Entwickelns werden seit 2017 auch Betriebe ausgezeichnet, die in denkmalgeschützten Liegenschaften installiert sind. Die Kartause Ittingen ist diesbezüglich ein Paradebeispiel.
Das Restaurant in einer ehemaligen Mühle.
Der Geist der Geschichte
Das ehemalige Kartäuserkloster, zwischen Rebbergen und der intakten Thur-Landschaft gelegen, ist authentisch erhalten und restauriert. In den über 900 Jahre alten Klostermauern befinden sich ein Gastronomiebetrieb mit Hotel und Restaurant, das Kunstmuseum Thurgau, das Ittinger Museum, ein 100-Hektaren-Gutsbetrieb mit Gärtnerei, Weinbau und Käserei, eine Metzgerei, eine Forellenzucht, eine Holzofenbäckerei sowie ein Klosterladen, wo die gesamte Palette an Selbstgemachtem präsentiert wird.
Die Kartause Ittingen verfügt über 68 moderne Hotelzimmer und gehört mit 25 Seminar- und Tagungsräumen zu den bekanntesten Seminarhotels der Ostschweiz. Integriert in das Gesamtkonzept finden Frauen und Männer mit einer psychischen oder geistigen Beeinträchtigung ein Zuhause und äusserst vielfältige geschützte Arbeitsplätze.
Hoteldirektor Valentin Bot bringt die Philosophie der Kartause, in der rund 220 Mitarbeitende tätig sind, auf diesen Nenner: «Die Kartause Ittingen verbindet klösterliche Werte wie Kultur, Spiritualität, Bildung, Fürsorge, Gastfreundschaft und Selbstversorgung auf einzigartige Weise.» Die Anlage stehe auf dem Fundament der klösterlichen Vergangenheit, atme den Geist ihrer Geschichte und sei ein inspirierender Boden für immer neue Ideen und überraschende Angebote; eine erholsame Oase für Kurzferien mit den Annehmlichkeiten eines Drei-Stern-Superior-Hotels.
Gebäude und Aussenanlage sind ein Blickfang.
Leuchtturm im Kanton Thurgau
«Die Kartause Ittingen ist ein Leuchtturm für unseren Kanton», meint die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill, Vorsteherin des Departements für Erziehung und Kultur. Und: «Wo anders als in der Kartause Ittingen kann man in einzigartiger Atmosphäre Tagungen durchführen, Feste feiern, Kunstausstellungen besuchen, ein authentisch erhaltenes Kartäuserkloster besichtigen, selbstgemachten Käse aus Milch von eigenen Kühen, Wein von den eigenen Rebbergen und somit ein '0-km-Menu' geniessen – und am Abend mit dem Duft von 1000 Rosen in der Nase einschlafen?»
Auch für den Architektur- und Hotelhistoriker Roland Flückiger aus Bern – er präsidierte bis vor wenigen Jahren die Icomos-Jury – ist die Auszeichnung der Anlage zwischen Winterthur und Bodensee mit dem Spezialpreis 2019 mehr als gerechtfertigt. «Was hier unter einem Hut vereinheitlicht werden konnte, ist beeindruckend», gibt der Fachmann zu Protokoll. «Diese wunderschöne Gesamtanlage mit dem einmaligen Garten muss man gesehen haben.»
Für die Kartause Ittingen ist der Spezialpreis 2019 Ehre und Verpflichtung zugleich. Valentin Bot abschliessend: «Der Preis freut uns und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Er macht es möglich, unseren Betrieb einem noch breiteren Publikum näher zu bringen.»
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