Die Bauarbeiten beim Schulhaus Feld in Azmoos schreiten planmässig voran. Während den Sommerferien werden die vorgefertigten Holzelemente montiert. Diese werden mit rund 40 Sattelschleppern angeliefert.
Auf der Baustelle des Schulhauses Feld herrscht emsiges Treiben. Sattelschlepper liefern Holzbauelemente an, die bei der Blumer-Lehmann AG in Gossau vorgefertigt wurden. Dank der Vorarbeit schreiten die Montagearbeiten zügig voran. «Die grösste Herausforderung ist derzeit die Logistik», erklärt Projektleiter Martin Eggenberger. Er selber wohnt in Azmoos. Deshalb ist es für ihn etwas Besonderes, sozusagen direkt vor der Haustüre ein Projekt in dieser Dimension realisieren zu dürfen. Die imposanten Elemente werden mit insgesamt 40 Sattelschlepper-Fahrten vom Werk in Gossau nach Azmoos transportiert. Dort werden sie mit einem Kran an die richtige Stelle gehievt und fachmännisch montiert. Jeder Arbeitsschritt ist genaustens geplant.
Holz aus eigenem Wald
Insgesamt werden für den Rohbau rund 600 Kubikmeter Holz verbaut. «Diese Menge Holz wächst in der Schweiz innert 31 Minuten nach», weiss Martin Eggenberger. Gut 160 Kubikmeter Holz stammt aus den Wäldern von Wartau. Speziell am Bau des Schulhauses Feld ist, dass Vollholz verwendet wird, welches das Holzbauunternehmen direkt vom Säger aus der Region bezogen hat. Sprich es werden nicht wie sonst üblich, verleimte Träger verbaut. «Die Intensität des Quellens und Schwinden des Massivholzes war bei der Planung und Konstruktion dementsprechend zu berücksichtigen», erklärt Eggenberger auf einem Baustellenrundgang. Der Projektleiter hofft auf trockenes Wetter, bis der Rohbau abgeschlossen ist. Wenn alles nach Plan verläuft, dürfte am Ende der Schul-Sommerferien der Holzelementbau stehen. Schulpräsident Bruno Seifert und Gemeindepräsident Beat Tinner freuen sich über den sichtbaren Baufortschritt: «Die Architektur und die Dimension des neuen Schulhauses wird jetzt sichtbar. Bis anhin konnten wir uns diese nur anhand der Pläne und Visualisierungen vorstellen.»
Enge Zusammenarbeit
Für die Holzfassade wird einheimisches Holz verwendet. Die Verkleidungs-Fläche beträgt beachtliche 850 Quadratmeter. «In der heutigen Zeit der Klima-Diskussion wollten wir mit gutem Beispiel vorangehen. Mit der Nutzung von natürlichen Ressourcen und der regionalen Arbeitsvergabe leisten wir unseren Beitrag», sagt Beat Tinner. Ein Entscheid, den er nicht bereut. Denn die neue Schulanlage mit neun Klassenzimmern, drei Werkräumen, Kindergarten und Turnhalle strahlt dank dem Holz bereits jetzt Wärme und Behaglichkeit aus. Dies freut den Berliner Architekten Johannes Olfs vom Architekturbüro Felgendreher Olfs Köchling. Auch er ist begeistert und erfreut über die Entwicklung des Gebäudes: «Wir haben zusammen mit den Holzbauingenieuren und dem Holzbauunternehmen während zwei Jahren eng zusammengearbeitet und alles gemeinsam entwickelt. In nur fünf Arbeitswochen wird jetzt der Rohbau aufgestellt. Jetzt kommt aus, ob die vielen komplexen Puzzleteile sauber ineinander passen.» Nach den Sommerferien folgen dann die Installationsarbeiten von Lüftung, Heizung, den Sanitäranlagen sowie der Haustechnik und den Fenstern und Türen. Insgesamt werden 16,8 Millionen Franken in den Neubau investiert. Bis in den neuen Räumlichkeiten unterrichtet werden kann, braucht es noch einiges. Geplant ist, dass das neue Schulhaus nach den Sommerferien 2020 bezugsbereit ist.
Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.
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