logo

Hans Huber Stiftung

«Berufsbildung ist das Rückgrat»

Die Anerkennungs- und Förderpreise der Hans Huber Stiftung mit einer Preissumme von 50‘000 Franken motivieren sechs Unternehmenspersönlichkeiten und Nachwuchsfördernde aus der Ostschweiz, Liechtenstein und Vorarlberg: Sie wurden am 30. September in Heerbrugg ausgezeichnet.

Roman Salzmann am 01. Oktober 2022

Die Anerkennungspreise der Hans Huber Stiftung werden jährlich an Personen verliehen, die sich besondere Verdienste im Zusammenhang mit dem dualen Berufsbildungssystem erworben haben. Dieses Jahr gingen die Auszeichnungen an Katharina Lehmann, Inhaberin der Lehmann Gruppe und des Holzbauunternehmens Blumer Lehmann in Gossau/SG (Schweiz), sowie an Patrik Beck, Inhaber von Pitbau Architektur in Triesenberg (Liechtenstein).

Lehmann: «Hölzernes Herz»

Katharina Lehmann als Frau mit einem «hölzernen Herz» erhielt den Anerkennungspreis, weil sie ein Herz für komplexe und international erfolgreiche Holzprojekte habe und deshalb ein Herz für den Berufsnachwuchs, den sie besonders stark fördere, sagte Ständerat Benedikt Würth, Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung. Lernende könnten schon kurz nach der Lehre an monumentalen Bauten im Ausland mitwirken. Lehmann präge mit ihrem Engagement die ganze Holzbranche vorbildlich. Die Preissumme wird sie entsprechend in die Stärkung der Berufsbildung im eigenen Unternehmen einsetzen: «Wir werden das Geld für gezielte, neue Informationsveranstaltungen brauchen. Denn wir haben das Ziel, bis 2025 die Anzahl der Lernenden von 26 auf 36 zu erhöhen.»

Beck: «Bildungspolitischer Fussabdruck»

Patrik Beck habe den Anerkennungspreis verdient, weil er trotz schlechter schulischer Ausgangslage bewiesen habe, dass man sich sogar rasch emporarbeiten könne, wenn man den eigenen Weg konsequent verfolge und sich praxisnah weiterbilde, sagte Violanda Lanter, Stiftungsrätin und Regierungsrat-Stellvertreterin des Fürstentums Liechtenstein. Es sei eindrücklich, wie Beck junge und ältere Menschen fördere und fordere und zugleich einen «grossen bildungspolitischen Fussabdruck» hinterlasse. Der Architekt sieht aber noch viel Handlungsbedarf und wird deshalb das Preisgeld dafür einsetzen, dass noch mehr motivierte und lernwillige Nachwuchskräfte einen Ausbildungsplatz in seiner Branche erhalten, wo Lehrstellen Mangelware sind. Dies wolle er zusammen mit «100pro.li» tun, dem Berufsbildungszweig der Wirtschaftskammer Liechtenstein.

Ehre dank Medaillensegen

Die ehemalige Liechtensteiner Aussenministerin und Stiftungsrätin der Hans Huber Stiftung, Rita Kieber-Beck, würdigte die Verdienste einer Berufstrainerin und von fünf Trainern aus der Ostschweiz und Vorarlberg: Sie hatten in konsequenter Hintergrundarbeit einigen Nachwuchs-Spitzenkräften zu einer Medaille an den Berufsweltmeisterschaften in Kazan verholfen. Martin Erlacher aus Niederhelfenschwil (CH) und Sabrina Böni Keller aus Heiden (CH) begleiteten eine Restaurationsfachfrau zur Goldmedaille. Goldregen auch in Vorarlberg: Florian Lässer aus Langen bei Bregenz betreute einen Maschinenbautechniker, und die beiden ehemaligen Lernenden von Matthias Reiner aus Fussach siegten in der Kategorie «Industry 4.0». Tobias Hugentobler aus Braunau (CH) war der «Silbermedaillenschmied» einer Schreinerin, und der von Rolf Wyss aus Amriswil (CH) betreute Drucktechnologe sicherte sich Bronze.

Martina Hirayama

Staatsekretärin Martina Hirayama: «Die duale Berufsbildung ist das Rückgrat unseres erfolgreichen Bildungssystems.»

Betriebe machen’s möglich

«Die duale Berufsbildung ist das Rückgrat unseres erfolgreichen Bildungssystems und der darauf basierenden Wirtschaft», brachte es Festrednerin Martina Hirayama auf den Punkt. Die Direktorin des Schweizer Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation machte deutlich, dass der Berufsbildungs- und Werkplatz Schweiz nur deshalb «ausserordentlich innovativ und erfolgreich und kerngesund» sei, weil Bund, Kantone sowie Organisationen der Arbeitswelt gut zusammenwirken. Ohne das Engagement und ohne die Überzeugung der Betriebe für die Sache der Berufsbildung sei dies nicht möglich. Und doch sei es nicht verlässlich vorauszusagen, «wie sich die global eingebundene schweizerische und europäische Gesellschaft in all ihren kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Facetten entwickeln wird». Sicher sei indes, dass der «Prozess umfangreicher Veränderungen auch den gesamten Komplex Bildung betreffen wird».

Highlights

Nach Kommentar von Stefan Schmid

Interessenkonflikt beim Tagblatt-Chefredaktor?

am 07. Mai 2024
Lehrperson filmte heimlich

Nach den Übergriffen an der St.Galler «Flade» sagt Psychologe: «Wenn man nicht ernst genommen wird, kommt ein Gefühl von Ohnmacht auf»

am 08. Mai 2024
Lage entspannt sich wieder

Nach Missbrauchsskandal der Kirche sagt Thomas Franck: «Es gab sehr viele Kirchenaustritte, aber nicht so viele, wie ich persönlich befürchtet habe»

am 05. Mai 2024
DG: DG: Politik

Fragmentierung ist nicht das Problem, sondern das Wesen der digitalen Gesellschaft.

am 06. Mai 2024
Banker-Saläre

Es ist völlig in Ordnung, wenn Sergio Ermotti 14 Millionen Franken Lohn erhält

am 03. Mai 2024
Mangelndes Interesse?

Weil das Umfeld nicht vergessen werden darf: In St.Gallen sollen Angehörige psychisch Kranker ein Gehör finden

am 07. Mai 2024
20 Jahre Jubiläum

Bianca Mosimann feiert das Jubiläum ihres Coiffeurgeschäfts in St.Gallen: «Es war eine gute Zeit, und ich würde keinen Tag davon missen wollen»

am 06. Mai 2024
Zoomer Agency

Funktioniert Werbung überhaupt noch? Die St.Galler Werbeagentur sagt: «Hochwertiger Content auf TikTok geht oft unter»

am 09. Mai 2024
Serie «Warbird»

Nach einem Einsatz über Augsburg musste ein Bomber im Rheintal zur Landung ansetzen

am 08. Mai 2024
Serie «Warbird»

Der «Death Dealer»: Erster amerikanischer Bomber landet in der Schweiz

am 05. Mai 2024
Positive Dynamik fortsetzen

So sieht die neue St.Galler Departementsverteilung aus

am 08. Mai 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Roman Salzmann

Roman Salzmann ist Inhaber und Geschäftsführer der salcom.biz in Bischofszell. Zuvor war er unter anderem Wirtschaftsredaktor und Kommunikationsleiter eines Konzerns. Heute betreut er für verschiedene Ostschweizer Unternehmen die Kommunikationsarbeit.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.