Die CVP ist eifrig auf der Suche nach einem neuen Fraktionschef beziehungsweise einer neuen Fraktionschefin im Bundeshaus. Diese Ostschweizer Politiker könnten Filippo Lombardi beerben. Einer der Namen überrascht auf den ersten Blick.
45 Stimmen fehlten Filippo Lombardi zur Wiederwahl in den Ständerat. Der Tessiner muss Abschied von Bern nehmen – nach rund 20 Jahren.
Das ist für das CVP-Urgestein ein Schock, hat aber auch direkte Auswirkungen auf seine Partei, die sich seit Sonntag auf die Suche nach einem neuen Fraktionschef beziehungsweise einer neuen Fraktionschefin machen muss.
Schon nach kurzer Zeit machten die ersten Namen die Runde. Ein knappes Dutzend listet der «Blick» auf, räumt aber sogleich ein, dass «Hoffnungsträger» Martin Candinas, Nationalrat aus dem Kanton Graubünden, nicht zur Verfügung stehe.
Weiter werden der Luzerner Nationalrat Leo Müller, sein Solothurner Ratskollege Stefan Müller-Altermatt, die Baselbieterin Elisabeth Schneider-Schneiter, der Solothurner Ständerat Primin Bischof, der Bündner Ständerat Stefan Engler und die Luzernerin Andrea Gmür, neu im Ständerat, als mögliche Kandidatinnen und Kandidaten gehandelt. Andrea Gmür hat übrigens ihre Wurzeln in der Ostschweiz. Sie besuchte die Kantonsschule Wattwil und ist Bürgerin von Amden SG und Kirchberg SG.
Doch nicht nur mit Gmür könnte die Ostschweiz künftig Teil dieser wichtigen Funktion sein. Sowohl der Thurgauer Ständerätin Brigitte Häberli als auch dem St.Galler Nationalrat Nicolo Paganini werden gute Chancen eingeräumt.
Laut «Blick» wird Paganini «gleich mehrfach als möglicher Kandidat ins Spiel gebracht». Der Olma-Direktor war in seinem früheren Wohnkanton Thurgau CVP-Fraktionspräsident im Kantonsrat. Paganini wisse somit, wie man eine Fraktion führt.
Es ist durchaus eine Überraschung, dass Paganinis Name in diesem Rennen bereits auftaucht, rutschte er doch erst im Jahr 2018 als Nachfolger von Jakob Büchler in den Nationalrat nach. Aber: Paganini konnte sich im Parlament schnell behaupten, war nie in der Rolle eines Wartenden oder gar Hinterbänklers.
Brigitte Häberli wurde bereits 2003 in den Nationalrat gewählt. 2005 wurde sie als mögliche Parteipräsidentin gehandelt. 2011 wurde sie in den Ständerat gewählt. Sie zeigt sich gemäss «Blick» für eine allfällige Übergangslösung offen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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