Ivo Bischofberger, seit 2007 Ständerat für den Kanton Appenzell Innerrhoden, wird sich der Wahl nicht mehr stellen. Damit muss die Landsgemeinde am letzten Sonntag im April einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wählen. Die Entscheidung kommt - zumindest gegen aussen - relativ überraschend.
Ivo Bischofberger hat auf die Landsgemeinde vom 28. April 2019 seine Demission als Ständerat erklärt. Das teilt die Innerrhoder Ratskanzlei mit.
Der 61-Jährige war 2007 in den Ständerat gewählt worden. Diesen hatte er 2016/17 präsidiert. Der Abschied erfolgt also kurze Zeit nach diesem Höhepunkt der parlamentarischen Arbeit. Zuvor war Bischofberger Bezirksrichter und später Bezirksgerichtspräsident gewesen, danach Kantonsrichter und Kantonsgerichtspräsident. Alles in allem hatte er über 30 Jahre lang ein öffentliches Amt inne.
Wie Ivo Bischofberger in seinem Schreiben festhält, habe er sich nun «nach reiflicher Überlegung entschieden», nicht mehr zu kandidieren. Was danach folge, sei «noch weitgehend offen». Er freue sich auf die kommende Zeit «mit etwas weniger Aktenstudium».
Innerrhoden wählt sein einziges Ständeratsmitglied vor allen anderen Kantonen, also nicht am grossen Tag der Gesamterneuerungswahlen für National- und Ständerat, sondern an der Landsgemeinde, die diesem Termin vorausgeht.
Wer für den Sitz kandidieren wird, ist noch offen. Theoretisch stünde Nationalrat Daniel Fässler nun die Möglichkeit offen, die Kammer zu wechseln. An Anwärtern wird es - für welches Amt auch immer - kaum fehlen, aber nach der Tradition von Innerrhoden halten sich diese relativ lange bedeckt.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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