Autor/in
Daniel Anderes
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
Alle wollen unsere Aufmerksamkeit – Personen, Unternehmen, Vereine. Täglich erreichen uns Tausende von Nachrichten, Posts und Werbebotschaften. Doch Fakt ist, unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt.
Unser Gehirn filtert sämtliche Reize, denen wir täglich ausgesetzt sind. Wie nehmen nur noch bewusst wahr, was für uns von Bedeutung ist. Alles andere blenden wir unbewusst aus.
Es dauert 10 bis 15 Minuten, bis wir uns nach einer Ablenkung wieder konzentrieren können.
Vor 18 Jahren war die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen um ein Drittel höher als heute. Der Grund für diese Verkürzung von 12 auf 8 Sekunden: Wir lassen uns zu leicht ablenken. Heute werden wir 10'000 Mal pro Tag mit Werbebotschaften überflutet. Es dauert 10 bis 15 Minuten, bis wir uns nach einer Ablenkung wieder konzentrieren können. Wir werfen pro Tag 253 Blicke auf unser Smartphone. Und, ein Büromitarbeiter fragt im Durchschnitt 30 Mal pro Stunde seine E-Mails ab.
Die Konsequenz - digitale Demenz. Wir werden immer vergesslicher. Nicht weniger als 33 Prozent der Menschen können ihren Partner erst anrufen, wenn sie zuvor dessen Telefonnummer nachgeschlagen haben. 25 Prozent haben den Namen von Freunden und Verwandten vergessen. 7 Prozent vergessen manchmal sogar ihren eigenen Geburtstag. Wen wundert’s: Die Telefonnummern sind ja im Handy gespeichert, und Facebook erinnert uns an die Geburtstage unserer Freunde und sogar an unseren eigenen.
Der Mensch wird unaufmerksamer und vergesslicher. Er liest auch keine langen Texte mehr und nimmt gerademal noch knapp ein Drittel des Textes einer Website bewusst wahr. Und, der Mensch wird ungeduldig. Er verlässt eine Seite, wenn sie nicht innert drei Sekunden geladen ist.
Hat unsere Aufmerksamkeit noch eine Chance? Ja, sofern unser Gehirn die Information als relevant und interessant einstuft oder durch die Information ein Reiz entsteht, welcher bei uns Neugier auslöst. Aufmerksamkeit für ein Produkt hervorgerufen werden kann etwa durch die Grösse der Werbebotschaft, durch ihre Farben, durch Kontraste, oder durch Bewegungselemente. Oder aber, und dies scheint mir noch fast wichtiger: durch guten Inhalt.
Eine Botschaft muss über Eye Catchers starke Reize setze.
Zwei Beispiele: Sehnen wir uns nach Ferien, werden uns Prospekte und Bilder von Ferienzielen auffallen. Beeindruckt uns die hohe Auflösung des Fernsehers eines Freundes, und entsteht dadurch der Wunsch, ebenfalls ein solches Gerät zu besitzen, wird uns künftig Werbung von TV-Geräten ins Auge stechen. Auch Botschaften und Logos von Marken, die uns emotional nahestehen, oder in Aussicht gestellte Belohnungen erzeugen Aufmerksamkeit.
Fazit: Eine Botschaft muss über Eye Catchers starke Reize setzen oder die Ziele und Motive in unserem Leben durch emotionale Codes wie Logo, Sprache, Geschichten oder Sinneseindrücke ansprechen. Visuelle Elemente wie Videos, Bilder und Grafiken, kombiniert mit einfachen Texten, eignen sich dazu ideal. Stufen wir die Botschaft als relevant ein, entstehen Neugier und Emotionen. Wir beginnen, die Information bewusst zu verarbeiten.
Und dafür bleiben heute gerade noch acht Sekunden, bis der Fokus bereits wieder auf etwas anderes gelenkt wird.
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
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