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Ostschweizer kämpfen um Sieg

Der Tempel wird es richten

Wer wird Schweizer Meister im Metallbau? Im Rennen dabei sind die St.Galler Lars Rotach und Joel Kugler. Ein chinesischer Tempel entscheidet wohl über Glück oder Scheitern.

Manuela Bruhin am 23. August 2020

Zwei weitere Wettbewerbsteilnehmer stellen wir in der nächsten Ausgabe von «Die Ostschweiz für den Sonntag» vor.

Erleichterung und Spannung – so beschreibt Lars Rotach seine Gefühle, kurz bevor die Schweizer Berufsmeisterschaften am 1. September losgehen. Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es in diesem Jahr keinen nationalen, sondern einen dezentralen Wettbewerb. «Es ist ein tolles Gefühl, an den SwissSkills dabei zu sein», sagt Lars Rotach. Er trainiert derzeit noch mit zwei anderen Ostschweizer Kandidaten, um fit für den Tag der Tage zu sein. Mitmachen sei zwar schön und gut. Aber: «Natürlich möchte ich gewinnen», sagt Rotach. Falls es jedoch nicht reiche, sei das auch nicht weiter schlimm. «Dass ich dabei sein darf, ist bereits ein Beweis meiner Fähigkeiten.»

Ähnlich sieht es auch Joel Kugler. Noch sei er nicht nervös, und er übe die Sachen, welche er noch nicht so gut beherrsche – wie das Elektrodenschweissen. «Ich möchte möglichst viele Erfahrungen sammeln und auch schauen, was andere vielleicht besser machen als ich», so der St.Galler.

Joel Kugler

Joel Kugler

Die beiden Metallbauer müssen ein Werkstück anfertigen, welches einem chinesischen Tempel ähnlich sieht. Laut Projektleiter Roger Müller sei dies in Anlehnung an die WorldSkills in Shanghai 2021 gedacht, an welchen der Gewinner die Schweiz vertreten wird. Während zweier Tage wird geschweisst, gebohrt, geschraubt, geschliffen und gesägt, was das Zeug hält.

Für die beiden Ostschweizer stand relativ schnell fest, dass sie einen handwerklichen Beruf wählen – entgegen vieler anderer, die sich für den kaufmännischen Bereich oder ein Studium entscheiden. «Im Büro zu arbeiten, sagt mir nicht viel. Ausserdem hat auch mein Vater einen handwerklichen Beruf», sagt Rotach. Er schätze es, am Abend zu sehen, was man angefertigt habe. «Ich kann mir vorstellen, die Weiterbildung zum Werkstattleiter zu absolvieren.»

Auch für Kugler käme es nicht in Frage, im Büro zu arbeiten. «Ich könnte nicht ruhig auf dem Stuhl sitzen, sondern muss etwas mit meinen Händen machen.» Es sei toll, später wieder einmal auf seine Arbeiten zu treffen und sagen zu können: Das habe ich gemacht.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Manuela Bruhin

Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».

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