2017 waren auf der Stadtautobahn leicht weniger Autos unterwegs als im Vorjahr. Das ist der erste Rückgang seit Jahren. Nach wie vor wirkt sich die Autobahn allerdings entlastend aus für den Stadtverkehr. Das zeigen die neuesten Zahlen.
Jedes Jahr führt die Stadt St.Gallen verschiedene sogenannte «verkehrliche Erhebungen» durch. Nun liegen die Daten aus dem Jahr 2017 vor und sind online einsehbar.
Dabei zeigt sich: Die Verkehrsbelastung auf dem städtischen und dem kantonalen Strassennetz ist 2017 etwa auf dem Niveau der Vorjahre geblieben. Eher überraschend dürfte ein Resultat sein: Auf der Autobahn hat das Verkehrsaufkommen im letzten Jahr stagniert - und das zum ersten Mal seit langer Zeit.
Die Gründe dafür sind unklar. Zwischen der Eröffnung der Stadtautobahn 1987 und 2016 hatte das Verkehrsaufkommen bei den verschiedenen Messpunkten jeweils zwischen 2,5 und 4,3 Prozent betragen - jedes Jahr. Die Erhebung 2017 weist nun an den einzelnen Standorten minimale Zu- und Abnahmen zwischen minus 0,5 und plus 0,1 Prozent auf.
Die entlastende Wirkung der Autobahn ist nach wie vor spürbar ist im Stadtverkehr. Auf den einzelnen Strassen wurden 2017 zum Teil Zu-, zum Teil Abnahmen des Verkehrsaufkommens gegenüber 2016 festgestellt. Auf der Zürcher Strasse in Bruggen beispielsweise ist der Autoverkehr zurückgegangen, auf der Rorschacher Strasse beim Singenberg wurden rund 7 Prozent mehr Fahrzeuge gemessen.
Nicht alle Daten seien in absoluten Zahlen aussagekräftig, räumt das St.Galler Tiefbauamt ein. So müsse man beispielsweise beim Veloverkehr berücksichtigen, dass dieser stark vom Wetter abhängig ist. Die Erhebung ist nicht «witterungsbereinigt», zeigt diesen Zusammenhang also nicht auf.
Die regelmässigen Verkehrserhebungen erfolgen nicht zur Unterhaltung, sondern dienen einem Zweck: Den Herausforderungen im Verkehr mit Konzepten und langfristigen Strategien zu begegnen. Dafür seien Grundlagendaten nötig, um von den richtigen Voraussetzungen auszugehen, so das Tiefbauamt. Das betrifft unter anderem das Parkplatzangebot, das Fahrgastaufkommen beim öffentlichen Verkehr und die Verkehrsentwicklung in Wohngebieten.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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