Niemand weiss zur Zeit, wissenschaftlich gesehen, wie gut der Impfschutz gegen Corona-Mutanten hilft. Die neue Ausgabe der «Corona-Splitter» von Rainer Fischbacher.
In der Veterinärmedizin waren Impfversuche gegen Corona bisher erfolglos. Das Virus mutiert schneller, als dass in der Veterinärmedizin, wo die Kosten nicht Milliarden betragen dürfen, Impfstoffe im Sechs-Monats-Rhythmus nachgebessert und mit Erfolg eingesetzt werden konnten.
Auch ich habe erst wenig eigene Erfahrung mit geimpften Patienten.
Eine meiner Patientinnen, eine neunzigjährige Bewohnerin eines Wohnheimes, wurde von einem Besucher mit der englischen Mutante angesteckt. Dies, obwohl sie bereits zwei Wochen zuvor die zweite Impf-Dosis erhalten hat. Wenig später waren elf weitere Heimbewohner, neun davon geimpft, mit der Mutante infiziert.
Wissenschaftlich gesehen ist mit nur einem Beispiel noch keine eindeutige Aussage möglich. Vor allem dürfen wir immer noch hoffen, dass die Erkrankungen milder verlaufen bei Geimpften als bei Nichtgeimpften.
Aber es ist auch nicht verboten, logisch zu denken. (noch nicht…)
Zählen wir also 1+1 zusammen :
Wir werden nach Zahlen regiert
Sämtliche Mutanten, die heute 90 % der Erkrankungen ausmachen, sind rund 60% ansteckender als die ursprüngliche Corona-Variante, und vollständig Geimpfte werden von diesen angesteckt.
Nun, haben Sie das Resultat aus 1+1?
60% höhere Ansteckungsrate + Ansteckung trotz Impfung + Freiheit nur nach Zahlen = Die Impfung wird es nicht richten,
Wollen wir wirklich nach Zahlen regiert werden und Freiheit nur noch geniessen bei 100% virologischer Unbedenklichkeit?
Wenn die Impfung uns nicht die Zahlen liefert, dann bieten uns die Impfungen dennoch folgende neue Perspektiven:
Wir impfen bald im Drei-Monats-Rhythmus 10, 15 oder 20 verschiedene nachgebesserte Mutanten in jeweils einem Impfstoff (ob 20 Mutanten noch in einer Impfstoff-Spritze Platz haben, weiss ich allerdings nicht. Auch ein Generalist weiss eben nicht alles.)
Übrigens, die Testung, um gefährliche Nebenwirkungen wie bei Astra Zeneca zu erkennen, braucht für jeden Impfstoff mindestens ein Jahr. Dann dauert es nochmals neun Monate, bis die meisten geimpft sind. Aber wir werden im 3-Monatsr-Rhythmus nachbessern müssen. Was das wohl wieder bedeutet?
Wer reisen will, geht ja eh Risiken ein, kommt halt das Impfrisiko noch dazu. Natürlich können wir hier gangbare Kompromisse finden. Jeder, der will, lässt sich einmal pro Jahr die 20 aktuellsten Mutanten impfen und hofft, dass alles gut geht. Und die, die nicht wollen, bleiben halt in der Schweiz.
So einfach funktioniert Demokratie, pardon das ist der Rechtsstaat, nicht mehr die Demokratie. Aber der Rechtsstaat wird uns ja seit neustem als Demokratie verkauft, und nur wenige haben bemerkt, dass das nicht genau das Gleiche ist.
Dieser Impfstempfel bewirkt die Reiseerlaubnis. Die Infektzahlen werden damit nicht gebessert, da eben wenige Monate nach der Impfung wieder noch höher ansteckende Mutanten da sind, die auf die aktuellen 20 Impflinge nicht ansprechen.
Das COVID19-Gesetz muss deshalb weitergehen.
Ceterum censeo:
Die Schweiz ist das einzige Land weltweit, das über diese Gesetzgebung selber abstimmen darf.
Am 13. Juni ist es soweit. Und glauben Sie nicht den Fehlinformationen, dass ohne COVID-Gesetz keine Hilfe an Notleidende mehr möglich sei: Hilfe ist immer möglich, und das Chaos können wir bewältigen. Auch mit Demokratie.
Rainer Fischbacher ist Arzt in Herisau und ehemaliger Ausserrhoder Kantonsarzt.
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