Sie trainieren schon: In spätestens 20 Jahren wird es den neuen Wettbewerb geben «Hund mit Doppel-Stand-up».
Wolf Buchinger
Publiziert am 30. Juli 2020
Es wird die erste Disziplin sein, die von einem Tier bestimmt wird: Der Hund bellt Schlagzahl und Richtung, die Menschen folgen ihm gehorsam und ohne nachzufragen. Tierschützer Kessler ist begeistert: «Endlich, endlich hat ein ausgebeutetes Tier die Möglichkeit, den Spiess umzudrehen und dem Menschen seinen Willen aufzuzwingen.» Die langen und teuren Trainingseinheiten werden von Hundefutter-Herstellern unterstützt. Sie zahlen sich mit Werbespots aus: «Olympia-Sieger Wuffy frisst am liebsten unsere «Goldschakal-Leber mit Bio-Erbsen» in der Goldschale oder «Rex badet nur im Leidel Hunde-Swimmingpool».
Die Idee findet weltweit schnell eine riesige Anerkennung. Fan-Gruppen ziehen sich wie Hunde an und säumen die Wettbewerbstrecke, bellen die Lieblingsmelodie ihres Stars und machen Männchen oder die Rolle rückwärts, wenn eine Medaille gewonnen wird.
Das Tier nimmt endlich offiziell die Bedeutung an, die es jetzt schon auf Sofas, Beifahrersitzen und TV-Reklame hat.
Autor/in
Wolf Buchinger
Wolf Buchinger (*1943) studierte an der Universität Saarbrücken Germanistik und Geografie. Er arbeitete 25 Jahre als Sekundarlehrer in St. Gallen und im Pestalozzidorf Trogen. Seit 1994 ist er als Coach und Kommunikationstrainer im Management tätig. Sein literarisches Werk umfasst Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Fachbücher und Theaterstücke. Er wohnt in Erlen (TG).