Nichts ist im Thurgau so heilig wie die Wega, dicht gefolgt von der Apfelkönigin. Die Wega fällt in diesem Jahr aus. Und die Apfelkönigin darf dafür ein Jahr länger bleiben. Denn die traurige Wahrheit: Die Königin hatte kaum öffentliche Auftritte, an denen man ihr huldigen konnte.
Die Frau heisst Larissa Häberli, und sie ist die Thurgauer Apfelkönigin 2019/20. Derzeit hat sie rund die Hälfte ihres Amtsjahres hinter sich. Normalerweise wird die Titelträgerin von Anlass zu Anlass weitergereicht als eine Art Botschafterin des Thurgauer Kulturguts, dem Apfel. Aber seit März ging aus den bekannten Gründen nichts mehr. Veranstaltungen wurden abgesagt, und für die nahe Zukunft sieht es kaum besser aus. Eine arbeitslose Königin gewissermassen. «Larissa konnte bis jetzt gerade mal 12 Auftritte wahrnehmen,» sagt Nadja Anderes, Geschäftsführerin Thurgauer Apfelkönigin.
Deshalb habe das Organisationskomitee der Thurgauer Apfelkönigin kurzerhand entschieden, ihre Amtszeit um ein Jahr zu verlängern. Darüber freue sie sich sehr, so Larissa Häberli, die damit vielleicht doch noch zu etwas Präsenz kommt.
Auch die Thurgauer Messe WEGA hat bei den Überlegungen eine Rolle gespielt. Sie findet dieses Jahr nicht statt, in ihrem Rahmen wird aber jeweils die neue Apfelkönigin gekrönt. Um an dieser Tradition festzuhalten, blieb den Organisatoren eigentlich gar nichts übrig, als die Amtszeit der derzeitigen Titelinhaberin zu verlängern. Denn sonst wäre der Thurgau monatelang ohne Apfelkönigin dagestanden - was in etwa so ist, wie wenn die Freiheitsstatue plötzlich aus New York verschwinden würde.
Im Oktober 2021 wird Larissa Häberli also definitiv abgelöst. Bis dann dürfte sie doch noch einige Male an Anlässen winken und geht dann immerhin in die Geschichte ein als Apfelkönigin mit der längsten Amtszeit.
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