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Ostschweizerin an SunIce Influencer Contests

Die Scheinwelt durchbrechen

Im Rahmen des SunIce Influencer Contests konnten junge Talente ihren Weg auf Social Media vorantreiben. Mit dabei ist auch die Ostschweizerin Joya Steiner. Wie sie der oftmals oberflächlichen Welt in den sozialen Medien begegnet, verrät sie im Interview.

Manuela Bruhin am 22. März 2021

Du hast dich gegen über 120 Mitstreiter durchgesetzt und bist im Halbfinale. Wie gross war die Freude bei dir?

Ich war doch sehr überrascht, da ich nicht damit gerechnet habe, so weit zu kommen. Es hatte viele Teilnehmer mit deutlich mehr Followern als ich und trotzdem konnte ich mich irgendwie durchsetzen. Die Freude war dementsprechend gross.

Du hast über 3'000 Abonnenten bei Instagram. Wie viel Zeit wendest du dafür auf?

Ich war schon immer sehr aktiv auf Instagram. Ich liebe es, Bilder zu produzieren und einfach offen mein Leben zu teilen. Es ist durchaus ein fester Bestandteil meines Lebens, aber ich wende nicht extrem viel Zeit dafür auf. Eine gute Reallife-SocialMedia-Balance ist mir wichtig.

Joya

Für viele Jugendliche ist Influencer ein Traumjob. Wie ist das bei dir? Willst du alles auf die Karte setzen oder ist es dir wichtig, noch ein anderes Standbein zu haben?

Influencer sein ist nicht für jeden was. Es sieht immer sehr einfach und schön aus, aber es ist dennoch mit sehr viel Aufwand und Risiko verbunden. Man ist komplett von seiner Community abhängig. Der finanzielle Aspekt ist auch immer sehr wackelig, je nachdem, welche Kooperationen man für sich gewinnen kann und ob diese überhaupt bei den Followern ankommen. Man braucht ein gewisses Händchen dafür. Ich finde es eine tolle Sache für nebenbei – aber nicht als Hauptberuf. Ich studiere mittlerweile im sechsten Semester Psychologie an der Universität Bern und mache bald meinen Bachelor. Ich habe vor, einmal als Psychologin zu arbeiten und Instagram als Nebenberuf auszuüben. Diese Kombination ist für mich perfekt.

Was erhoffst du dir vom Wettbewerb?

Die Wunschvorstellung ist natürlich, den Sieg zu holen. Ich hoffe aber auch, dass ich ein wenig meine Reichweite vergrössern und mehr Follower für mich gewinnen kann. Ich finde es schön, auch einfach mal den kleinen Influencern eine Chance zu geben, die sonst untergehen. Natürlich freue mich auch auf eine schöne Zeit am Festival und darauf, neue Menschen kennenzulernen.

Joya

Die Sozialen Medien sind auch als Scheinwelt bekannt. Wie gehst du damit um? Stört dich das?

Das Wichtigste dabei ist, sich dessen bewusst zu sein und eine gesunde Reallife-SocialMedia-Balance zu haben. Ich selbst entscheide, wem ich folge und welchen Content ich sehen möchte. Falls ich merke, dass ich mich selbst nicht mehr gut fühle oder ein falsches Bild vermittelt bekomme, entfolge ich einfach und entziehe mich dem. Mein Feed sollte mich motivieren, inspirieren und authentisch sein – aber nicht mein Selbstbild stören und mir Selbstzweifel geben. Ich denke, es ist sehr wichtig, die Kontrolle in den sozialen Medien zu behalten und sich nicht einfach uneingeschränkt beeinflussen zu lassen. Ich möchte authentisch und ehrlich sein. Ich teile sehr vieles aus meinem Leben, auch die schlechten Momente. Diese Scheinwelt will ich damit ein wenig durchbrechen. Ich möchte nur ich selbst sein und wer daran teilhaben möchte, darf das sehr gerne.

Was willst du deinen Abonnenten mit auf den Weg geben?

Etwas, was ich schon immer ein wenig versuche, zu zeigen, ist, wie wichtig es ist, an sich selbst zu arbeiten. Zeit für sich selbst einzuplanen und persönlich zu wachsen. Wir verschwenden viel zu viel Zeit damit, uns immer nur zu vergleichen und uns Sorgen zu machen. Viel wichtiger ist es aber, einfach mal nur uns selbst im Fokus zu haben und herauszufinden, was man eigentlich vom Leben möchte. Wo man hin will. Was für ein Mensch man sein möchte. Aus seinen Erfahrungen zu lernen, anstatt sie zu verfluchen. Einfach auch mehr geniessen. Dazu gehören auch die miesen Zeiten, aber diese sind keineswegs negativ, sondern bringen uns weiter. Wir lernen dazu, werden besser. Deshalb zeige ich auch diese Momente von mir, möchte etwas weitergeben und den Menschen einen kleinen Anstoss zu geben.

Gibt es ein bestimmtes Ziel oder Projekt, welches du unbedingt in Angriff nehmen willst?

Ich wollte schon immer ein wenig mehr Zeit für Instagram investieren. Ich würde gerne mehr Videos drehen, mehr von mir erzählen, mehr von meinem Leben zeigen und weitergeben. Zudem liebe ich es, Yoga zu machen. Auch das möchte ich in mein Social Media integrieren. Ich möchte einen Mix kreieren zwischen Yoga, Psychologie und meinem Alltagsleben. Einfach ein wenig mehr von allem.

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Autor/in
Manuela Bruhin

Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».

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