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Stiftung Theodora

Die Traumdoktor-Besuche halten der zweiten Welle stand

Anders als in der ersten Phase der Pandemie konnten die Traumdoktoren der Stiftung Theodora ihre Besuche während der zweiten Welle in den meisten Spitälern der Schweiz fortführen.

Die Ostschweiz am 06. Dezember 2020
  • Dies dank der Verstärkung der Gesundheitsmassnahmen vonseiten der Künstler, aber auch dank der Entschlossenheit der Spitäler, die Momente der wertvollen Abwechslung für die kleinen Patienten und das Pflegepersonal beizubehalten.

Am 19. März 2020 mussten die Traumdoktoren ihre Besuche in den Spitälern und Partnerinstitutionen der Stiftung Theodora zum ersten Mal in 27 Jahren einstellen. Das war eine schwierige, aber notwendige Entscheidung angesichts der damaligen Gesundheitssituation und des fehlenden Wissens über das neue Virus. Sechs Monate später befindet sich die Schweiz in der zweiten Welle, doch die Situation ist eine andere. Bis jetzt konnten die Besuche der Künstler in den meisten Spitälern – in 24 der gewohnten 34 – fortgeführt werden (siehe Anhänge).

Angepasste Gesundheitsprotokolle

Bestrebt, den Alltag der Kinder im Spital und in Institutionen für Kinder mit Behinderung während dieser beunruhigenden Zeit aufzuheitern, nutzte die Stiftung Theodora die Zeit zwischen den beiden Wellen, um die bestehenden Gesundheitsprotokolle zu verschärfen. Die von der Stiftung beschäftigten Künstler absolvieren alle eine einjährige professionelle Ausbildung bei der Hochschule für Gesundheit La Source in Lausanne, um in den Spitälern und spezialisierten Institutionen als Traumdoktoren tätig sein zu können.

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Seit Juni wurden die Protokolle nun ausgearbeitet, um der neuen Gesundheitssituation Rechnung zu tragen und Momente der Freude und Fantasie im geschützten Rahmen zu gewährleisten. Das Tragen und Verzieren der Maske, das Desinfizieren der Hände und des Zubehörs, die maximale Anzahl Personen in einem Zimmer oder der Coronavirus-Check sind nur ein paar der Punkte, die in diesen Dokumenten ausgeführt werden.

Für diese Arbeit konnte die Stiftung auf die Unterstützung der Vertrauensärztin Virginie Masserey zählen, die ausserdem Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG ist. Laut André Poulie, dem Präsidenten der Stiftung Theodora, erhielt die gemeinnützige Organisation zudem Unterstützung vom Nationalen Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso: «Die Experten von Swissnoso waren der Meinung, dass die Besuche unserer Künstler in den Spitälern unter Berücksichtigung des Gesundheitsprotokolls aufrechterhalten werden können.»

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Die zusätzlichen Präventionsmassnahmen wurden von den besuchen Institutionen gut aufgenommen und erleichterten die Beibehaltung der Traumdoktoren-Besuche zu Beginn der zweiten Welle. «Wir sind sehr froh, dass wir besonders auch in dieser schwierigen Zeit auf die Traumdoktoren zählen dürfen», bestätigt Doktor Tom Riedel, Chefarzt und Departementsleiter am Kantonsspital Graubünden. «Wir sind der Ansicht, dass ihre Besuche auf dem gleichen Niveau wie andere paramedizinische Dienste stehen und erachten es deshalb als enorm wichtig, dass wir sie aufrechterhalten können.»

Dies bestätigt auch Barbara Tarditi. Sie ist leitende Pädagogin und Verantwortliche der Abteilung für Kinderangebote und Bildung im CHUV, dem Universitätsspital Lausanne. «Es lag uns am Herzen, während dieser zweiten Welle der Pandemie weiterhin einige Aktivitäten für unsere jungen Patienten anzubieten, darunter auch die Besuche der Traumdoktoren». Dieser Ansatz erforderte eine Reihe von Anpassungen bei den hygienischen Anforderungen, wurde aber von den Kindern wie auch von den Mitarbeitenden sehr geschätzt. «Das gesamte Pflegeteam freut sich auf die Besuche der Traumdoktoren sowie die weiteren Angebote von Organisationen und Stiftungen, die ebenfalls in der Pädiatrie im CHUV tätig sind», erklärt Barbara Tarditi, «diese Momente der Leichtigkeit sind gut für alle.»

Masken mit Marienkäfern

Die neuen Gesundheitsbestimmungen haben die Dynamik der Traumdoktoren-Besuche ziemlich verändert. «Die Kinder können uns noch vom Pflegepersonal unterscheiden», sagt Annette Fiaschi, alias Doktor Oopsala. «Aber manchmal dauert es länger, den Kontakt zu einem Kind herzustellen.» Die Künstler der Stiftung waren die Arbeit mit Masken in bestimmten Situationen bereits gewöhnt (z. B. im Isolierzimmer), weshalb sie sich die Masken schnell zu eigen machten und mit kleinen roten Nasen, Marienkäfern, Schmetterlingen und anderen Stickern verzierten. «Wir sprechen und spielen jetzt wieder mehr mit den Augen», bestätigt Annette Fiaschi.

Maskiert, ohne Seifenblasen, Blasinstrumente und die zahlreichen kleinen Geschenke, die sie den Kindern für gewöhnlich mitbringen, mussten und wussten die Traumdoktoren, sich anzupassen. «Die Pandemie lässt mich kreativ werden, ich muss neue Dinge lernen und meinen Beruf auf eine andere Art ausüben», bestätigt Olivier Zerbone, alias Doktor Kravat’. Ein Aufwand, der sich lohnt, denn in einem Punkt sind sich die Künstlerinnen und Künstler alle einig: Die Kinder und das Pflegepersonal brauchen diese Momente des Lachens und der Unbeschwertheit aktuell mehr denn je.

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Weiterführen der Programme aus der Distanz

Während der ersten Pandemie-Welle wurden Programme aus der Distanz wie Besuche im Freien, das Versenden von Videobotschaften und Live-Besuche per Videokonferenz ins Leben gerufen. Diese werden den Spitälern und Institutionen für Kinder mit Behinderung, welche die Künstler nicht in ihren Räumlichkeiten empfangen können, weiterhin angeboten. Derzeit ist das bei 10 Spitälern und 16 spezialisierten Institutionen in der Schweiz der Fall. Diese Leistungen werden so lange wie nötig fortgeführt, mit dem Ziel, so vielen Kindern wie möglich Momente des Lachens und der Freude zu schenken.

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Liste der Spitäler und spezialisierten Institutionen, die per 04.12.2020 von den Traumdoktoren besucht werden:

• CHUV, Lausanne

• Spitalzentrum, Biel

• Kinderspital, Lausanne

• Inselspital, Bern

• Regionalspital, Lugano

• Kinderspital, Luzern

• Kinderspital, Zürich

• UKBB, Basel

• Freiburger Spital

• Ostschweizer Kinderspital

• Regionalspital, Bellinzona

• Bündner Kantonsspital

• eHnv – Spital in Yverdon-les-Bains

• Kantonsspital, Winterthur

• EHC – Spital in Morges

• GHOL – Spital in Nyon

• Kantonsspital, Münsterlingen

• Kantonsspital, Baden

• Kantonsspital, Aarau

• Kantonsspital, Schaffhausen

• Terre des hommes Wallis – La Maison, Massongex

• Poliklinik Bruderholz, Basel

• Augenklinik Jules-Gonin, Lausanne

• Spital Riviera-Chablais, Rennaz

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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