Eigentlich konnte am 6. Juni auch der Freizeitpark Conny-Land in Lipperswil den Betrieb wieder aufnehmen. Allerdings kam mit der Öffnung auch das schlechte Wetter. Damit das Jahr nicht ganz verloren geht, muss jetzt etwas laufen, wie Conny-Land-Direktor Roby Gasser sagt.
Seit letztem Samstag darf auch das Conny-Land in Lipperswil wieder geöffnet haben. Während des coronabedingten Lockdowns ging der Betrieb im Hintergrund weiter: Die Seelöwen mussten trotz Zwangsschliessung des Freizeitparks gefüttert, trainiert und gepflegt, die Technik unterhalten und Gartenarbeit erledigt werden.
«Wir haben rund 20 von den üblich 80 Mitarbeitern weiterbeschäftigt», sagt Conny-Land-Direktor Roby Gasser. Die restlichen Mitarbeiter wurden zum Teil in Kurzarbeit geschickt, einen Teil sei bei Gemüsebauern untergekommen und für ferngebliebene Erntehelfer aus Osteuropa eingesprungen und ein paar Saisoniers haben ihr Engagement freiwillig abgebrochen und seien nach Hause zu ihren Familien gereist.
«Den Verlust können wir nicht mehr aufholen, das ist klar», bilanziert Gasser die Einbussen. Gerade während der wunderschönen Ostertage hätte das Conny-Land viele Besucher empfangen können.
Und jetzt, wo der Park wieder geöffnet haben kann, vermiesen Regenwetter und kühle Temperaturen den Umsatz. «Wir waren ganz froh», meint Gasser, «dass am ersten Tag nicht gar so viele Besucher gekommen sind.» Das habe ihnen nämlich Zeit gegeben, das neue Konzept für den Schutz der Besucher zu testen und prüfen.
Freizeitpark mit Schutzkonzept
Zurzeit finden zum Beispiel keine Aktivitäten statt, bei denen die Besucher in Kontakt mit den Tieren kommen – das Schwimmen mit den Seelöwen zum Beispiel. «Zur Übertragbarkeit des Virus von Mensch auf Tier und umgekehrt ist noch wenig bekannt», erklärt Gasser. So lange das so sei, sei man vorsichtig, versichert er. Alle Bahnen werden vor Benutzung desinfiziert und auch beim Anstehen darauf geachtet, dass mittels Bodenmarkierung die Abstandsregelung eingehalten werden. Schutzmasken seien aber weder für die Besucher noch für die Angestellten Pflicht.
Gasser will vorausschauen: «Wie alle anderen auch, hoffen auch wir vom Conny-Land, dass Schweizer Familien diesen Sommer vermehrt das einheimische Freizeitangebot berücksichtigen.» Die Hoffnung, dass man so den Schaden einigermassen in Grenzen halten könne, habe man noch nicht verloren.
Das Conny-Land ist für eine erfolgreiche Saison eigentlich auch gut gerüstet. Noch vor dem Lockdown wurden Photovoltaikanlagen installiert, die es dem Park erlauben, den eigenen Strombedarf zu decken. Sprich: Die 55 Attraktionen, die sich im Freizeitpark befinden, werden zu beinahe 100 Prozent von selbstproduzierter, nachhaltiger Energie gespeist. Einzig der Bau des «Indoor Free Fall Towers» habe wegen der Coronamassnahmen im Frühling vorübergehend gestoppt werden müssen. Alle anderen Attraktionen seien wie geplant in Betrieb, versichert Gasser und das Conny-Land sei wegen der zahlreichen Indoor-Aktivitäten übrigens bei jedem Wetter ein vielseitiges Ausflugsziel, fügt er an.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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