Autor/in
Manuela Bruhin
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Die Nachricht, dass das Pflanzenheilmittel Echinaforce gegen das Corona-Virus helfen soll, sorgte für Schlagzeilen und steigenden Absatz. Die Ostschweizer Firma A.Vogel AG will nun die Forschung in diesem Bereich intensivieren. Für zu grosse Euphorie scheint es zu früh.
Die Telefone dürften in diesen Stunden bei der Ostschweizer Firma A.Vogel AG heiss laufen. Die Nachricht, dass das Pflanzenheilmittel gegen das Corona-Virus helfen könnte, sorgte für internationale Schlagzeilen. So schaffte es die Meldung immerhin auf die Frontseite von bild.de. Auch die Apotheken und Online-Händler bekamen den Hype zu spüren und bestätigten hohe Absatzzahlen und leere Regale. Was zu Anfangszeiten der Pandemie das Toilettenpapier und Mehl war, ist nun offenbar das Pflanzenheilmittel. Auch wenn die Wirkung am Menschen in Bezug auf das Virus noch nicht geklärt ist. Bisher beliefen sich die Resultate nämlich nur auf Zellversuche.
Am 9. September 2020 veröffentlichte das renommierte «Virology Journal» den Studienbericht über eine in-vitro-Studie mit Echinacea purpurea, dem Roten Sonnenhut. Durchgeführt hatte die Studie das Labor Spiez, mit dem seit 2015 eine Forschungskooperation bestehe, teilt Clemens Umbricht, Verlagsleiter der A.Vogel AG, mit. «Dabei wurde im Zellversuch eine Wirksamkeit gegen Coronaviren beobachtet.» Inwiefern sich die Ergebnisse des Zellversuchs jedoch auf den Menschen übertragen lassen, wisse man heute noch nicht. «Hier müssen weitere wissenschaftliche Untersuchungen für zusätzliche Beurteilungsgrundlagen sorgen», so Umbricht weiter.
Aus rechtlichen Gründen dürfe die A. Vogel AG keine Studienresultate der Arzneimittelforschung kommentieren. Grundsätzlich ist Echinaforce zur Steigerung der körpereigenen Abwehr bei Anfälligkeit gegen Erkältungskrankheiten sowie bei fiebrigen Erkältungskrankheiten zugelassen. Der Firma ist es aber nun entsprechend ein Anliegen, die Forschung weiter voranzutreiben. Umbricht: «Als ein führendes Unternehmen im Bereich von pflanzlichen Arzneimitteln sind wir daran, die Forschung in diesem Bereich zu intensivieren.»
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Werden Sie Gastautor oder Gönner von «Die Ostschweiz». Oder teilen Sie uns Verbesserungswünsche mit - unter info@dieostschweiz.ch
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.