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Corona-Fehlentscheidungen und der Tod

Ein simpler Dreisatz widerlegt die ganze Coronapolitik

Alle Corona-Massnahmen beruhen auf einer falschen Überlegung: denn es gab schon immer viel mehr Infektionen als gemeldet. Den Beweis liefern die Toten. Es ist ein Dreisatz, den keiner wahrhaben will. Und der zeigt, dass die gesamte Politik des Bundesrats kein Fundament hat.

«Die Ostschweiz» Archiv am 04. März 2021

Eine simple, nachvollziehbare Dreisatz-Rechnung widerlegt alle Fehlberechnungen, aufgrund derer alle wichtigen Corona-Entscheidungen getroffen werden. Sie steht wie ein grosser Elefant im Raum, und es wird fleissig an ihm vorbeigeschaut: Elefant, was für ein Elefant?

Dieser Elefant: Die Anzahl offiziell gemeldeter Corona-Toten und die offizielle Zahl aller Infizierten passen nicht zusammen. Hinten und vorne nicht. Unmöglich. Martin Hellweg hat die Beweisführung aufgrund offizieller Zahlen angetreten. Hellweg ist VR-Präsident der Ally Management Group. Er hat schon einige Restrukturierungen und Repositionierungen von Firmen erfolgreich durchgeführt. Oder kurz: er kann rechnen und analysieren.

Mit dieser Fähigkeit ausgestattet, nimmt er drei fundamentale Zahlen der Pandemie unter die Lupe; in Deutschland und in der Schweiz. Er korreliert dabei die postulierte Todesrate, die Anzahl Corona-Tote, und die offizielle Zahl der Corona-Infizierten.

– Todesrate: Kein Experte postuliert eine Todesrate von über 1 Prozent, also dass mehr als jeder 100. an Covid Erkrankte auch daran stirbt. Die Heinsberg-Antikörperstudie kam auf 0,37 Prozent, die WHO-Metastudie vom vergangenen November auf 0,27 Prozent.

– In Deutschland sind bislang offiziell 65'000 Menschen an Corona gestorben, in der Schweiz etwas über 9200.

– Das deutsche Robert-Koch-Institut rechnet mit insgesamt 2,36 Millionen Infizierten, das Schweizer BAG mit etwas über 550'000 Fällen.

Beide Zahlen können nicht stimmen.

Bei 65'000 Toten in Deutschland muss man von einer Infiziertenzahl von 24,7 Millionen ausgehen, also das Zehnfache der offiziellen Angabe. In der Schweiz müssten es rund 3,4 Millionen Infizierte sein. Also eine Dunkelziffer von mehr als 84 Prozent, wenn man die Todesrate von 0,27 Prozent anwendet. Selbst bei absurd hohen 1 Prozent gäbe es immer noch eine gewaltige Dunkelziffer.

Aber auf dieser falschen Annahme beruhen alle weiteren Berechnungen. Aufgrund derer wird entschieden, ob der Würgegriff um Wirtschaft und Gesellschaft gelockert oder verstärkt wird. Auf dieser falschen Annahme beruhen alle Aussagen über positive Testergebnisse, den R-Wert, die Zahl der Neuinfektionen, die Inzidenz.

Experten warnen oder entwarnen, Politiker haben schon immer gesagt, sagen aber immer etwas anderes. Wie die Nebel des Krieges legt sich eine Kakophonie, ein wilder Zahlen- und Meinungsvorhang über das Schlachtfeld der Pandemie-Bekämpfung.

Das kann Absicht sein, das kann Zufall sein, das kann schlichtweg Unfähigkeit sein.

Die richtige Berechnung bedeutet, dass die Durchinfizierung der Bevölkerung schon viel weiter fortgeschritten ist als offiziell angenommen. Falls es nun zudem endlich gelänge, die einzige Hochrisikogruppe – Ü-70 mit Vorerkrankung – effizient zu schützen und zu impfen, schlussfolgert Hellweg gegenüber «Die Ostschweiz»:

«Es wird weiter Infektionen geben, aber mit einer schwächeren Ausbreitung, punktuellen Hotspots und viel weniger Toten/Intensivpatienten. In zwei bis drei Monaten könnte der Spuk im Wesentlichen vorbei sein.»

Das bedeutet aber auch, dass in Deutschland insgesamt 135'000 Menschen an Corona sterben werden, bis die Gesellschaft durchinfiziert ist. Auch auf die Gefahr hin, als Zyniker beschimpft zu werden: all der Aufwand, all die Schäden, all die Verluste, all die Kollateralschäden, obwohl bereits die Hälfte dieser Todeszahl erreicht ist? In der Schweiz wären es insgesamt weniger als 18'000.

Die offizielle und die richtige Berechnung für Deutschland ist hier detailliert gegenübergestellt (Exceltabelle zum Download)

Grafik Lethalität

Tägliche Fälle abgeleitet aus Letalität (blau) vs. dem RKI gemeldete Fälle (rot).

Wenn man statt all diesem Gehampel, den Lockdowns, dem Geeier zwischen «wir können Corona», «es gibt keine zweite Welle», «es gibt vielleicht noch eine dritte Welle» die Hochrisikogruppe konsequent geschützt hätte, plus Massentests, plus FFP2-Masken, plus Tracing, Tracing, Tracing? Man wird es nie erfahren. Aber es ist naheliegend: Die Anzahl Tote wäre um einen gewaltigen Faktor geringer gewesen.

Ziemlich genau ein Jahr, nachdem in der Schweiz der erste Covid-19-Infizierte gemeldet wurde, ist es völlig unverständlich, dass bis heute mit Zahlen gearbeitet wird, die offenkundig und einsichtig falsch sind, um drakonische Entscheidungen zu legitimieren. Das ist so absurd, wie wenn man die Erde wieder zur Scheibe erklären würde, um so Weltreisen zu planen.

Es ist wohl einzig die Grösse des Irrtums, die Grösse des Elefanten, an dem alle krampfhaft vorbeischauen, die ein Eingeständnis und eine Korrektur unmöglich machen. Obwohl das dringend geboten wäre. Denn falsche Entscheidungsgrundlagen müssen falsche Entscheidungen auslösen.

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