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Sei der Hammer, nicht der Nagel

«Ein Weg, wie man sich aus dem Hamsterrad befreit.»

Marco Fitz ist Geschäftsführer der Viterma AG in Thal, alleinerziehender Vater und Buchautor. Er wollte nach einigen Misserfolgen anderen Firmengründern helfen, nicht der Nagel, sondern der Hammer im Geschäft zu sein. 

Manuela Müller am 23. Oktober 2021

Wie Marco Fitz den Hammer und den Nagel als Versinnbildlichung verwendet.

Marco Fitz, wie kamen Sie darauf, ein Buch zu schreiben?

Ein Buch zu schreiben, stand tatsächlich schon recht lange auf meiner Wunschliste. Und was wäre als Thema besser geeignet als ein Ratgeber für Selbstständige und die, die kurz vor der Gründung stehen? Mein Ziel mit dem Ratgeber ist es, anderen Gründerinnen und Gründern zu helfen, erfolgreich durchzustarten. Dabei können sie aus Fehlern und Problematiken lernen, mit denen wir in den ersten Jahren von Viterma zu tun hatten.

Wie kamen Sie auf diesen prägnanten Titel: «Sei der Hammer, nicht der Nagel»?

Der Titel zum Buch entstand schon recht früh während der Phase der Ideenfindung. Er geht darauf zurück, dass man, wenn man selbstständig ist, etwas schaffen möchte, also bildlich gesprochen den Nagel in die Wand bekommen möchte. Um das zu erreichen, kann man nun entweder der Hammer oder der Nagel sein. Ist man der Nagel, lässt man sich von anderen in die Wand hämmern – man ist nicht derjenige, der bestimmt, wie fest, in welchem Winkel und wie man in die Wand eindringt. Das bestimmen andere: die Kunden, die Anfragen, die Konkurrenz. Man wird also gesteuert – und zwar direkt ins Hamsterrad hinein. Man kann aber auch der Hammer sein. Hier entscheidet man selbst, wie man ansetzt, wie fest und effizient man schlägt, ob gerade oder schräg – man bestimmt also selbst, was man möchte. Erst dann ist man ein echter Chef, ein echter Unternehmer.

Wen wollen Sie mit diesem Buch ansprechen?

Mein Buch richtet sich an Kleinunternehmer, die es satthaben, «selbst und ständig zu arbeiten», an Angestellte, die ihren eigenen Laden eröffnen möchten, an Personen, die gerade frisch gegründet haben oder kurz vor der Selbstständigkeit stehen. Im Grunde an alle, die erkennen: «Ich will nicht mehr abhängig arbeiten. Ich kann in meinem jetzigen Job mein ganzes Können und meine Leidenschaft nicht ausleben!»

Inwiefern hat sich bei Ihnen damals die «Überarbeitung» gezeigt?

Ich habe von morgens früh bis abends spät in meinem Unternehmen geschuftet. Gegessen habe ich nur zwischendurch – und gesundes Essen war das nicht die über 110 Kilo auf den Rippen kamen nicht von ungefähr. Dazu dann der Kaffee. Viel Kaffee. Zeit für Sport? Zeit für meine Familie und Freunde? Fehlanzeige. Ich habe mein Leben und mein Unternehmen dann umgekrempelt und fahre sehr gut damit. Ich wiege unter 90 Kilo, trinke maximal zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag und fühle mich deutlich wohler. Ausserdem habe ich jetzt immer wieder am Nachmittag frei und kann die Zeit mit meinen drei Kindern verbringen.

Fiel es Ihnen schwer, über Ihre eigenen Misserfolge zu schreiben?

Überhaupt nicht, denn aus Misserfolgen und auch Fehlern lernt man ungemein viel und genau das haben wir auch getan. Mittlerweile ist Viterma einer der führenden Anbieter von Badsanierungen im DACH-Raum und wir wachsen jedes Jahr – und zwar gesund und stetig.

Was geniessen Sie jetzt mit der zurückgewonnenen Freiheit am meisten?

Ich bin alleinerziehender Vater von drei Söhnen im Alter von 6, 8 und 10 Jahren. Ich verbringe also meine freie Zeit vor allem mit meinen Söhnen. Zudem bin ich auch gerne in der Natur unterwegs, gehe Wandern oder mache Sport.

Buchcover Marco Fitz

Das Buch von Marco Fitz: «Sei der Hammer, nicht der Nagel»

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Autor/in
Manuela Müller

Manuela Müller (*1994) aus Marbach war bis Ende März 2022 als Redaktorin für «Die Ostschweiz» tätig.

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