Autor/in
Manuela Bruhin
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Pallottinerpater Andy Givel aus Gossau hat 2020 einen aufkommenden Egoismus beobachtet. Welche positiven Aspekte er aus dem vergangenen Jahr zieht und ob er sich selbst schon mit Ferienplänen befasst, erklärt er im Interview.
Andy Givel (Screenshot: TVO)
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Ich blicke positiv auf die Solidarität und Hilfsbereitschaft vieler Menschen zurück. Vor allem während des Lockdowns war diese zu spüren. Es ist uns als Kirche vor Ort gut gelungen, auf die Herausforderungen zu reagieren. Die Rückmeldungen vieler Pfarreiangehörigen waren sehr positiv. Wir konnten im Kontext von «Digitalisierung» einige Projekte vorantreiben, bzw. wir wurden vorangetrieben.
Im Bereich der Diakonie und Sozialarbeit hat die Kirche einmal mehr schnell und unkompliziert geholfen und unterstützt.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Der aufkommende Egoismus, je länger wir mit dieser Pandemie zu kämpfen haben. Wir sind an einem Punkt angekommen, an welchem jede Branche, jede Gruppierung, jeder Sportverein sofort für sich eine bessere Lösung fordert. Alle behaupten, dass sie Schutzkonzepte hätten und diese greifen würden. Fakt ist doch aber, dass es uns nicht gelingt, weil die oben beschriebene Solidarität abhanden gekommen ist.
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
Ich habe Ende März das Amt des Provinzials der Schweizer Pallottiner übernommen. Eine Aufgabe, welche auch mit einigen internationalen Meetings verbunden wäre, was leider zu kurz kam. Ich bin froh, blieben wir als «klösterliche Gemeinschaft» bislang verschont.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Mr. Corona, Herr Koch, aber nur so lange er im Amt war.
Papst Franziskus, er bezieht immer wieder ganz pointiert Stellung.
…
Woran denken Sie umgehend, wenn Sie sich mit der «Planung» des Jahres 2021 befassen?
An eine provisorische Planung.
An eine gewisse Gelassenheit, aber nicht Gleichgültigkeit.
Gibt es darüber hinaus etwas, was Sie nächstes Jahr unbedingt in Angriff nehmen möchten?
Das habe ich noch nicht definiert.
Abschliessend ein paar entweder/oder-Fragen. Den Übergang ins neue Jahr feiern oder im Bett verbringen?
Ich bin kein Silvestertyp, war ich noch nie.
Ich werde den Übergang aber in der Kirche verbringen, bei der Andacht zum Jahreswechsel. Wenn es denn möglich ist…
Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Vorsätze nehme ich mir nicht.
Aber «auf sich zukommen lassen» ist auch nicht so mein Ding.
Ich will weiter machen und die aktuellen Fragen konstruktiv angehen.
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Ehrlich gesagt, denke ich noch nicht an Ferien. Ich habe den Eindruck, dass dies die kleinste Sorge ist. Grundsätzlich kann ich mir aber beides vorstellen.
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