Temporäre Mitarbeiter, Freelancer, über Onlineplattformen vermittelte Gigworker, Pensionäre – Unternehmen beschäftigen zunehmend häufig externes Personal. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Trendstudie «Flexible Workforce» der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Demnach haben bereits 68 Prozent der Antwortgebenden Erfahrung mit Flexwork gesammelt, berichtet HR Today. Doch was bedeutet das für Unternehmen? Gelten jetzt neue Spielregeln für das Rekrutieren von Mitarbeitern?
Die Entwicklung ist eine Antwort auf die Nachfrage nach zunehmend flexiblen Arbeitsmodellen infolge der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strömungen sowie der sich verändernden Anforderungen durch Globalisierung und Digitalisierung, wie die Studie «Flexible Workforce» der Unternehmensberatung BearingPoint darlegt. Der Fachkräftemangel angesichts der demografischen Trends verschärfe die Situation zusätzlich. So haben «Teile der Generationen X, Y und Z veränderte Lebensentwürfe und dementsprechend veränderte Erwartungen an ihre Arbeitstätigkeit und Beschäftigung». Sie üben unter anderem häufiger mehrere Jobs parallel und flexibler aus. Unternehmen wiederum benötigen bestimmte Fachkräfte oft nur temporär. Wenn es darum geht, diese Vorstellungen zu vereinen, bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. Plattformen beispielsweise schaffen einfache Voraussetzungen, um Humankapital flexibel unternehmerisch einzusetzen. Dabei werde eine Zusammenarbeit mobiler Arbeitskräfte über Landesgrenzen hinaus möglich und zunehmend erforderlich.
Anforderungen steigen
So setzen Unternehmen der Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz zufolge «flexibles Personal vor allem ein, um Personalressourcen schnell auf- und abzubauen», beispielsweise, um Auftragsspitzen zu überbrücken, Kompetenzlücken zu schliessen, Know-how einzukaufen, einen Blick von aussen auf Transformationsprozesse zu werfen, Personal zu gewinnen und zu binden oder die Nachfolge im Unternehmen sicherzustellen. Das sind tatsächlich Chancen.
Infolge der zunehmenden Komplexität der Arbeitsmodelle und der erhöhten Fluktuationsrate steigen jedoch auch die Anforderungen an und die Aufwände für das Workforce Management, so die Studie von BearingPoint. Zu den Herausforderungen zählen der Abbau der Parallelwelt zwischen internen und externen Mitarbeitern, eine skillbasierte Betrachtung der gesamten Workforce, die Abbildung in den entsprechenden IT-Systemen und die Bewältigung des Wandels der HR-Rolle. Die Automatisierung repetitiver Tätigkeiten ist ein wichtiges Thema und es werden teils sehr spezielle Kompetenzen benötigt. Diese sind in vielen Unternehmen nicht in ausreichendem Masse vorhanden. So entsprechen «die Beschaffungs- und Steuerungsprozesse für externe Beschäftigte derzeit meist nicht den steigenden Anforderungen an Flexibilität und Geschwindigkeit. Darüber hinaus besteht ein Mangel an strategisch und ganzheitlich gesteuerter Personalplanung, der branchenübergreifend beobachtet werden kann», so die Unternehmensberater.
Profis wollen Sicherheit
Persönlichkeiten mit solchen Kompetenzen sind nicht einfach zu rekrutieren. Zwar bedienen 47 Prozent der in der BearingPoint-Studie untersuchten Anbieter im Bereich Plattformökonomie die Kategorie der mittleren Qualifikationen. Jedoch können lediglich 13 Prozent der analysierten Plattformen höher qualifizierte Experten vermitteln.
Ein weiterer Aspekt: Beschäftigte mittleren Alters und Nicht-Akademiker suchen aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus verstärkt auch feste Arbeitsverhältnisse. «Bei Nicht-Akademikern ist die Suche nach Sicherheit sogar noch knapp vor der Gehaltsvorstellung das Top-Auswahlkriterium bei der Jobsuche. 70 % dieser Berufsgruppe sucht in Stellenanzeigen vor allem nach Informationen zur Befristung einer offenen Stelle», heisst es in der Studie. Nicht zuletzt lässt sich bei erfahrenen Fachleuten mit Kundenkontakt oder auch Spezialisten in den Bereichen Steuern, Controlling, Legal etc. eine gewisse Langfristigkeit und Kontinuität beobachten. Hinzu kommt, dass diese oft nicht von sich aus Wechselabsichten hegen.
Experten einfach finden
Dennoch sind sie für die Gestaltung und Steuerung einer zukunftsfähigen Workforce unverzichtbar. BearingPoint zufolge entwickelt sich das Nutzbarmachen flexibler Arbeitsmodelle in der Breite «zu einem signifikanten Faktor der Wirtschaftlichkeit und nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen».
Um die benötigten Talente zu entdecken und zu gewinnen, braucht es nach wie vor professionelles Executive Search – Fachleute, die wissen, wo sie diese Koryphäen finden und wie sie diese im sich verschärfenden «War for Talents» an Bord holen. Dabei haben externe Dienstleister insbesondere durch ihre breiten Marktkenntnisse und ihre weitreichenden Netzwerke Vorteile gegenüber vielen internen HR-Spezialisten. Sie können helfen, heiss umkämpfte Persönlichkeiten einfach zu finden. Gerne sind wir für Sie da.
Herr Pascal Scacchi, Senior Management Consultant bei Nellen & Partner in Zürich.
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