Der Vorstand der Familienplattform Ostschweiz beantragt an der Generalversammlung vom kommenden März die Auflösung des Vereins. Der Verein, der Arbeitgeber im Thema «Vereinbarkeit von Beruf und Familie» berät, sieht seine Mission weitgehend erfüllt.
Seit ihrer Gründung 2005 hat die Familienplattform Ostschweiz (FPO) durch den Austausch mit ihren Mitgliedern – Ostschweizer Unternehmen, aber auch Kantone, Gemeinden und Wirtschaftsverbände – viel zugunsten einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht und zu einer höheren Sensibilisierung beigetragen. In dieser Zeit setzte sich der gesellschaftliche Wandel stark fort. Das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist mittlerweile in der Breite der Gesellschaft angekommen. Unternehmen erkennen die Bedeutung, Mitarbeitenden flexiblere Arbeitsbedingungen zu gewähren, um Familien- und Berufsleben besser kombinieren zu können. Die Personalabteilungen haben ihr Know-how entsprechend auf- und ausgebaut. Und die dafür notwendigen Informationen sind dank der fortschreitenden Digitalisierung sowohl für Personalabteilungen als auch Arbeitnehmende einfacher zugänglich.
Nachfrage nach Dienstleistungen sinkt
Damit wird die FPO ein Stück weit Opfer ihres eigenen Erfolges: «Wir stellen fest, dass die Dienstleistungen der FPO aufgrund der stärkeren Verankerung des Themas in den Unternehmen und der gesamten Gesellschaft nicht mehr im gleichen Masse nachgefragt werden», erklärt Vereinspräsident Christof Stürm. Während des vergangenen Jahres hat der FPO-Vorstand deshalb anlässlich eines Strategieprozesses die letzten Jahre analysiert und hinterfragt. Schliesslich wurden Optionen erarbeitet und geprüft. Der FPO-Vorstand ist zum einstimmigen Entschluss gelangt, der digital durchgeführten Generalversammlung von anfangs März 2021 die Auflösung des Vereins zu beantragen.
Nachfolgelösungen wurden geprüft
Der Vorstand führte verschiedene Gespräche mit Verantwortlichen von Organisationen, die sich ebenfalls für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen, um Nachfolgelösungen in sämtlichen oder einem Teil der Aktivitäten zu prüfen. Leider führten diese zu keinem befriedigenden Ergebnis.
Familienplattform Ostschweiz
2005 wurde die Familienplattform St. Gallen von der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG), namhaften Unternehmen der Stadt sowie der öffentlichen Hand aus der Taufe gehoben. In den anschliessenden Jahren hat die Plattform ihr Wirkungsgebiet auf andere Kantone ausgeweitet und den Namen auf Familienplattform Ostschweiz (FPO) angepasst.
Der Verein FPO berät Arbeitgeber, im speziellen ihre Personalabteilungen, und Arbeitnehmende zum Thema «Vereinbarkeit von Familie und Beruf». Die Beratung der Mitglieder erfolgt hauptsächlich über die Webseite www.familienplattform-ostschweiz.ch sowie über persönliche Beratungsgespräche durch die FPO-Geschäftsstelle.
Die Familienplattform Ostschweiz enthält heute familienergänzende Angebote in den Kantonen St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausser- und Innerrhoden, Glarus sowie dem Fürstentum Liechtenstein, welche laufend aktualisiert, ergänzt und mit einem Suchprogramm einfach zu finden sind.
Cyrill Rüegger ist Projektleiter und Berater bei der salcom.biz Public Relations in Bischofszell.
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