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Werdenberg Süd

Feuerwehr: Bürger entscheiden

Das Stimmvolk von Sevelen, Wartau und Buchs entscheidet über den Beitritt zum «Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd.» 

Ralph Dietsche am 11. März 2020

Wenn an allen drei Versammlungen dem Antrag zugestimmt wird, werden die Ortsfeuerwehren Buchs, Sevelen und Wartau zusammengeführt.

Das Wichtigste vorweg: Der geplante Zusammenschluss der drei heute noch eigenständigen Feuerwehren Buchs, Sevelen und Wartau hat keine spürbaren Auswirkungen auf die Einwohnerinnen und Einwohner der drei Gemeinden. «Wenn es brennt, kommt auch in Zukunft die Feuerwehr und gibt ihr Bestes. Künftig sind einfach die Fahrzeuge anders angeschrieben. Das ist die sichtbarste Veränderung der strukturellen Anpassung», erklärt der Buchser Feuerwehrkommandant Marcel Senn am Informationsanlass der drei Gemeinden in der Sporthalle Gadretsch in Sevelen. Eine stattliche Anzahl an Interessierten nutzte am Dienstag, 10. März, die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren. Während die Zusammenschluss-Absichten und die Beweggründe dazu seit längerem bekannt sind, wurde am Anlass vor allem die Organisationsstruktur der zusammengelegten Feuerwehr aufgezeigt.

Zweckverband als ideale Lösung

Die Vereinigung der drei Feuerwehren soll über einen Zweckverband erfolgen. «Der Projektausschuss hat verschiedene Rechtsformen geprüft. Der Zweckverband ist für die Feuerwehr Werdenberg Süd die einfachste, tauglichste und beste Rechtsform», erklärt der Wartauer Gemeindepräsident Beat Tinner. Im Zweckverband werden die Verantwortung und die Mitsprache aller drei beteiligten Gemeinden klar geregelt. Der Verband wird künftig durch eine Delegiertenversammlung organisiert, die aus acht Mitgliedern besteht. «Vier von der Stadt Buchs und je zwei der Gemeinden Wartau und Sevelen», erklärt Roland Ledergerber, Gemeindepräsident von Sevelen. Zudem wird eine Kontrollstelle geschaffen, der je ein GPK-Mitglied der drei Gemeinden angehört. Geführt wird die neue Organisation durch den Verwaltungsrat. Diesem werden zwei Mitglieder der Stadt Buchs und je ein Mitglied aus den Gemeinderäten Wartau und Sevelen angehören. «Somit bleibt der Einfluss aller drei Partner gewährleistet», ist sich Roland Ledergerber sicher.

Kostenschlüssel orientiert sich an Einwohnerzahl

Die Feuerwehrersatzabgaben werden weiterhin durch die Politische Gemeinde eingezogen. Der an den Zweckverband zu entrichtende Beitrag wird über einen Kostenschlüssel berechnet und in Rechnung gestellt. «Entscheidend bei der Berechnung ist die Einwohnerzahl. Der Schlüssel kann sich also je nach Entwicklung der Gemeinde jährlich verändern.

Beim aktuellen Kostenschlüssel würden die Stadt Buchs 54,8 Prozent, die Gemeinde Wartau 23,1 Prozent und die Gemeinde Sevelen 22,1 Prozent tragen, um das Budget zu decken», erklärt der Buchser Stadtpräsident Daniel Gut. Dabei betonte Gut nochmals, dass die Bildung des Zweckverbandes nicht eine Sparübung sei. Sprich nicht die Kostensenkung ist das Hauptziel, sondern die nachhaltige Stärkung der Milizfeuerwehr: «Unser Ziel ist es, die Stärken und das Fachwissen der einzelnen Feuerwehrangehörigen zu fördern und zu nutzen.»

Zeitnahe Umsetzung gewünscht

Die Bürgerinnen und Bürger der drei Gemeinden werden an ihren Versammlungen in Sevelen (24. März), Wartau (7. April) und Buchs (4. Mai) über die Gründung des Zweckverbandes Feuerwehr Werdenberg Süd entscheiden. Stimmen alle drei Gemeinden der Vereinbarung zu, tritt diese in Kraft. In der Folge wird der Zweckverband die Fahrzeuge und die ganze Infrastruktur übernehmen. Dabei wird der Zeitwert, welchen die Gemeinden einbringen, angerechnet. Konkret muss sich die Gemeinde Wartau mit 255'000 Franken und die Gemeinde Sevelen mit 295'000 Franken einkaufen. Buchs hingegen erhält vom Verband 550'000 Franken. Die Feuerwehr Buchs bringt am meisten Material, respektive Wert ein. Die Überprüfung der künftigen Form der drei Feuerwehren wurde ursprünglich von den drei Kommandanten Marcel Senn (Buchs), Simon Stauffacher (Wartau) und Christian Hagmann (Sevelen) angestossen. Ihr Anliegen und später auch die Ergebnisse aus der Organisationsüberprüfung wurden von den Feuerschutzkommissionen wie auch von den Stadt- und Gemeinderäten unterstützt.

Die drei Feuerwehrkommandanten sind sich einig: «Mit dem Zusammenschluss der drei Feuerwehren passen wir die Strukturen den künftigen Bedürfnissen an. Bereits heute arbeiten die drei eigenständigen Feuerwehren besonders in der Ausbildung eng zusammen. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gründung des Zweckverbandes zustimmen würden.»

Depot-Neubau nicht Gegenstand der Abstimmung

Die Feuerwehrdepots in Buchs und Sevelen sind in die Jahre gekommen und erfüllen die heutigen Bedürfnisse nicht mehr. Auf Grund der geführten Organisationsüberprüfung wurden in den vergangenen Jahren grössere Investitionen zurückgestellt und nur nicht aufschiebbare Instandstellungen vorgenommen. Die Prüfung und der allfällige Bau eines gemeinsamen Depots in Räfis ist jedoch nicht Gegenstand der aktuellen Abstimmung. Der Antrag für den Depotneubau am neuen Standort wird zu einem späteren Zeitpunkt der Bürgerschaft vorgelegt. Das Depot in Wartau wird auch nach dem Zusammenschluss der drei Feuerwehren bestehen bleiben. Dies, damit die gesetzlich festgelegten Einsatzzeiten erfüllt und der Bevölkerung die grösstmögliche Sicherheit gewährleistet werden kann.

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Autor/in
Ralph Dietsche

Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.

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