Das Bundeshaus virenfrei halten: Das scheint sinnvoll. Neuerdings gilt im Bundeshaus eine Maskenpflicht. Zwei Ostschweizer Bundesparlamentarier haben aber eine einfache Idee, die für zusätzliche Sicherheit sorgen könnte. Allerdings scheint sich keiner dafür zu interessieren.
Sie ist Politikerin, aber auch Unternehmerin: Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. In ihrem internationalen Betrieb, der Ernst Fischer AG, muss sie zwangsläufig darauf achten, dass das Coronavirus nicht eingeschleppt wird. Seit Montag ist eine recht einfache Massnahme aktiv: Wer das Betriebsgelände betritt, muss sich zuerst auf mögliches Fieber messen lassen. Das funktioniert schnell und einfach mit einer berührungslosen Station am Eingang. Auf diese Weise habe man bereits Personen «herausgefiltert», die positiv getestet wurden.
Die Fiebermessstation sei «eine Massnahmen von vielen», die es ermögliche, gleich zusehen, dass etwas nicht stimmt, wie Diana Gutjahr sagt. Zusammen mit ihrem Ratskollegen Marcel Dobler (FDP SG) hat sie deshalb den Parlamentsdiensten vorgeschlagen, diese Massnahme zur Verfügung zu stellen. Denn im Bundeshaus sind neben den Bundesparlamentariern viele Leute unterwegs, von Medienschaffenden bis zu Besuchern. Es handle sich auch um eine überaus kostengünstige Möglichkeit, eine Station kostet wenige hundert Franken, die Installation ist schnell und einfach. Auch Datenschutzprobleme stellen sich nicht, da lediglich die Temperatur gemessen wird und sonst keinerlei Personendaten erhoben werden.
Nur: Das Interesse auf der anderen Seite ist bescheiden. Bisher habe man keinerlei Rückmeldung, so Gutjahr, weder im positiven noch im negativen Sinn. Aber wie wir wissen, mahlen die Berner Mühlen langsam. Inzwischen ist im Bundeshaus zwar die Maskenpflicht eingeführt worden - wir haben berichtet -, aber die Fiebermessung würde für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Diana Gutjahr führt gleich selbst vor, wie das Gerät funktioniert:
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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