Das neue Lärmgebührenmodell für die Flughafen Zürich AG wurde vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) genehmigt. Das beurteilt die Behördenorganisation «Region Ost» als positiv. Sie fordert aber einen Abbau bei den Verspätungen und damit der Flüge nach 23 Uhr.
Höhere Gebühren für laute Flugzeige, die in den Tagesrand- und Nachtstunden starten oder landen: Das ist das Ergebnis den neuen Lärmgebührenmodells, das nun vom BAZL abgesehnet wurde. «Die Genehmigung ist grundsätzlich ein positiver Schritt», sagt Barbara Günthard-Maier, Präsidentin der Region Ost. Dabei handelt es sich um eine Behördenorganisation aus den Exekutiven von 122 Gemeinden im Osten des Flughafens Zürich aus den Kantonen Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Zürich.
Die Region Ost setzt sich gemäss Eigenbeschreibung «für eine faire Fluglärmverteilung, gegen Pistenverlängerungen und für die Einhaltung der Nachtruhe ein.» Sie verrtritt rund 723'000 Einwohnerinnen und Einwohner.
In einer Stellungnahme hält Region Ost fest: Das Ziel müsse auch nach der Genehmigung des neuen Gebührenmodell sein, dass weniger Flüge verspätet sind und nach 23 Uhr stattfinden. Ob die festgelegten Gebühren Wirkung zeigen, werde man beobachten.
Der Ist-Zustand: Mehr als zwei Drittel der Langstreckenflüge und mehr als 30 Prozent der Kurzstreckenflüge der Abendwelle starten erst nach 23 Uhr, also verspätet. Die Region Ost fordert deshalb seit längerer ZeitMassnahmen, um Verspätungen zu reduzieren. Höhere Lärmgebühren sieht sie als eine Möglichkeit, um die Fluggesellschaften zu einer Anpassung der Planung zu motivieren.
Ganz trauen will man der Sache noch nicht. Denn die hubrelevanten Flüge seien von dem neuen Modell ausgenommen, und ein Teil der Lärmgebühren sei immer noch zu tief angesetzt, findet man bei Region Ost. «Empfindliche Einbussen wären nötig, damit die Fluggesellschaften effektive Massnahmen ergreifen», heisst es weiter.
Barbara Günthard-Maier dazu: «Während wir aus wirtschaftlichen Überlegungen hubrelevante Interkontinentalflüge brauchen, sind billige Flüge an nahe Feriendestinationen für die Schweiz wirtschaftlich weniger entscheidend und auch aus Umweltüberlegungen heute zu günstig. Es wäre also wünschenswert, wenn aufgrund höherer Lärmgebühren beispielsweise billige Flüge nach Mallorca in Tageszeiten verschoben würden, die weniger lärmsensibel sind, oder gar reduziert werden.»
Somit gäbe es in den Randzeiten mehr Kapazität für Flüge, welche für den Schweizer Wirtschaftsraum wichtig sind, so Günthard-Maier. Dass auch hubrelevante Langstreckenflüge in den Sperrzeiten zwischen 23.30 und 6 Uhr Lärmgebühren entrichten müssen und nichtentlastet werden, begrüsst die Region Ost.
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