Wer an der letzten Session des St.Galler Kantonsrates aufmerksam die einzelnen Voten zu gewissen Vorstössen gehört hat, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Zu einer Motion der Linken Ratsmitglieder überschlugen sich die Wortmeldungen. Der Präsident der St.Galler SP, Max Lemmenmeier, unterstellte gar der St.Galler Regierung sowie der Wirtschaft, Frauen bei Stellenbesetzungen systematisch zu diskriminieren. Lauthals bellten er und seine Mitstreiter*Innen nach Frauenquoten, Gleichberechtigung und dem Ende der Diskriminierung.
Doch wer nur ein paar Jahre zurückblickt, nämlich Richtung zweiter Wahlgang Regierungsratswahlen im 2016, merkt, dass für die SP nicht immer die Frau in der Führungsposition im Mittelpunkt steht!
Damals unterstützte die SP den Banker Marc Mächler und nicht die selbstständige Esther Friedli.
Sogleich passiert es zurzeit auch in Sevelen. Per Ende Jahr hat die amtierende Schulratspräsidentin ihren Rücktritt angekündigt. Ihre Stelle beerben möchten drei Personen – eine Frau und zwei Männer.
Bei der Frau handelt es sich um eine top ausgebildete junge Frau mit dem Willen und der Motivation die Schule und den funktionierenden Schulrat erfolgreich in die Zukunft zu führen. Eigentlich die perfekte, politisch gewollte, weibliche Führungskraft. Erstaunlicherweise unterstützt die Ortspartei der SP nicht etwa die junge Frau, nein sie entschied sich für den 60-jährigen Mann. Ob es daran liegt, dass der Gegenkandidat der jungen Frau das SP Parteibüchlein auswendig kennt und die junge Frau sich eher in der Mitte des politischen Spektrum sieht, kann man als Spekulation offen lassen. Mit Blick auf die SP und die vorangegangene Diskussion im Kantonsrat kann man folgenden Schluss ziehen: «Frauen in Führungspositionen ja, aber sie sollen dann bitte die richtige (rote) Parteifarbe haben»
Mirco Rossi ist St.Galler SVP-Kantonsrat, diplomierter Techniker HF und diplomierter Betriebswirtschafter NDS. Der Geschäftsführer von zwei Unternehmen wohnt in Sevelen.
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