Durch technische Innovationen und das veränderte Mobilitätsverhalten der Bevölkerung entstehen neue Mobilitätsbedürfnisse und -möglichkeiten. Um sich für die Zukunft zu rüsten, wird in Wartau über die Trends im Verkehr diskutiert.
Die Gemeinde Wartau will ihre Zukunft aktiv gestalten. Wichtige Themen sind im Gemeindeentwicklungsprojekt der Verkehr und die Mobilität.
Um zukunftsweisende Lösungen zu erhalten, fand am vergangenen Dienstag unter der Leitung von Michael Bur vom Büro für Mobilität ein Diskussionsforum statt. 38 Interessierte nahmen daran teil und brachten ihre Ideen, Visionen und Bedürfnisse ein.
Dabei wurden die klassischen Muster der klaren Trennung von Fuss- und Veloverkehr, öffentlichem Verkehr sowie dem Individualverkehr aufgebrochen, Visionen skizziert und mögliche Kombinationen besprochen.
Es wurde über Trends wie die Automatisierung des Verkehrs, die Elektromobilität, das Teilen von Fahrzeugen, einem neuen, individuellen öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr, die virtuelle Mobilität und die intelligente Güter-Logistik diskutiert.
Konkrete Ideen bearbeitet
Damit es nicht bei einer Ideensammlung bleibt, haben sich die Teilnehmenden des Diskussionsforums auf ein paar wenige Themenbereiche konzentriert.
«Ziel ist es, konkrete Ideen zu erhalten, die rasch umgesetzt werden können», erklärt Michael Bur. Durch diese und die langfristigen Visionen soll die Gemeinde Wartau eine Art Fahrplan in die Zukunft der Mobilität erhalten.
Aus den Diskussionen ging hervor, dass es in der Gemeinde Wartau schon verschiedene, innovative Mobilitätslösungen wie beispielsweise das Angebot des Auto teilen vom Verein «shareRing Wartau» sowie Wander-, Rad- und Bikerouten gibt, die noch zu wenig bekannt sind.
Eine optimierte Kommunikation über das Bestehende würde dazu beitragen, dass die vorhandenen Angebote künftig noch besser genutzt werden.
Velowege und Mitfahrsystem
Grosses Potential sehen die Wartauerinnen und Wartauer im Fuss- und Veloverkehr. Um diesen noch attraktiver zu gestalten, wäre ein Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes wünschenswert.
Zudem müsste die entsprechend nötige Infrastruktur, wie beispielsweise sichere und komfortable Veloabstellplätze, geschaffen werden. Ein wichtiger Standort dafür wäre bei der neuen Bahnhaltestelle Fährhütte.
Als weitere Massnahme könnten sich die Forumsteilnehmenden ein Mitfahrsystem vorstellen. Eine Möglichkeit dieses umzusetzen, wäre beispielsweise ein sogenanntes Mitfahrbänkli.
Die im öffentlichen Raum aufgestellten Sitzbänke erfüllen einen besonderen Zweck: Durch das Platznehmen auf einer solchen Bank signalisieren die Wartenden, dass sie auf eine spontane Mitfahrgelegenheit in einem Auto oder einem Lieferwagen zu einem bestimmten Ziel hoffen. Ein Angebot, das insbesondere in den Dörfern zum bestehenden öV-Anschluss als Ergänzung grossen Nutzen bringen könnte.
Die zum Teil bereits konkreten Ideen sowie zahlreiche weitere, andiskutierte Inputs werden nun in einem Schlussbericht zusammengefasst und im Gemeindeentwicklungsprojekt berücksichtigt. Aus diesem ergeben sich die strategischen Massnahmen für die Entwicklung und Raumplanung der Gemeinde Wartau.
Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.
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