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Viele Rheintaler Beteiligte

Freilichtspiele: Rüthi bereitet sich auf «Anna Göldi» vor

Vom 4. bis 20. September 2020 finden am Fusse des Blattenberges wieder Freilichtspiele statt. Mit dem Stück «Anna Göldi» von Kuno Bont stellt die Freilichtbühne Rüthi ein weiteres Mal eine bemerkenswerte und weit über die Region hinaus ausstrahlende Produktion vor.

Die Ostschweiz am 07. November 2019

Das Stück geht davon aus, dass niemand als Hexe geboren wird, sondern durch Gesellschaft und Umstände zur Hexe gestempelt werden kann. Dieser Prozess wird im neuen Stück von Kuno Bont ebenso aufgezeigt wie der weitere Verlauf, der letztlich zur Verurteilung geführt hat. Die Handlung wird wiederum in ein festes Alltagsgeschehen auf der Bühne eingebettet. Damit entsteht ein Gesellschafts- und Sittengemälde der damaligen Zeit, in welchem sich die Protagonistin und ihr Umfeld bewegen. So etwas lässt fast nur eine Freilichtbühne zu. Diesen Vorteil will die Freilichtbühne Rüthi nun weiter ausbauen und nützen.

Die aus Sennwald stammende Dienstmagd Anna Göldi wurde am 13. Juni 1782 in Glarus wegen Giftmischerei und «Verhexung» zum Tode verurteilt und durch Enthauptung hingerichtet. Der Handlungsstrang ist von unbequemen Fragen geprägt: War es ein Komplott? Hexerei? Eine Verschwörung? Eine Verknüpfung verschiedener Zufälle? Oder ein Verbrechen aus Leidenschaft? 15 Jahre nachdem der Antrag auf Rehabilitation Anna Göldis eingereicht wurde, soll ihr Schicksal in einer spannenden, grossflächigen und sehr emotionalen Rückblende aus einem anderen Blickwinkel, stärker an den Ursprung und die Merkmale der damaligen Zeit gebunden, dargestellt werden.

Die Hauptrolle wird die Rheintalerin Simona Specker spielen. Sie ist vielen Freilichtbühnenbesucherinnen und -besuchern der letzten Jahre auch als Regisseurin der vergangenen Inszenierungen oder als Katharina Walser aus dem Spielfilm „das Deckelbad“ bekannt. Die Freilichtbühne Rüthi freut sich, dass sie bei der aktuellen Produktion mit einer so prominenten Schauspielerin vor das Publikum treten kann.

Autor des fesselnden Stückes ist wiederum Film- und Theatermacher Kuno Bont. Für die Regie sind Elena Colaianni (Sax) und Ivana Eggenberger (Zürich) verantwortlich. Die passende Musik zum Stück komponiert der Rheintaler Musiker Andi Loser, der mit weiteren Musikantinnen und Musikanten die Musik bei den Aufführungen auch gleich live einspielen wird.

Am Fusse des Blattenberges wird wiederum eine aufwändige Infrastruktur mit Tribüne, einem dem Stück angepassten Bühnenbild, Gastrozelten und mehreren Zelten für den ganzen Backstage-Bereich aufgebaut. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Simon Büchel steckt bereits seit Monaten in den Vorbereitungen für den Grossanlass. Auch bei dieser Aufführung werden wieder bis zu 10‘000 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

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