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Zeitzeuge

Gedenktafel für Bunker

Einer der bekanntesten Bunker im Thurgau befindet sich in Lengwil. An ihn erinnert nun eine  Gedenktafel.

Die Ostschweiz am 23. Januar 2019

Der Infanteriebunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stand ursprünglich zwischen den Bahngeleisen und dem 2006 abgerissenen Fournierwerk Albert Spengler AG. Aus diesem Grund tarnte man den Betonbau unter einem Stapel Baumstämme. Nach Abbruch der sogenannten «Furnieri» flog die Tarnung zwar auf, man versteckte den Bunker aber weiterhin unter Holzstämmen. Wegen der Infrastrukturanpassung am Bahnhof Lengwil durch die SBB wurde der Bunker in die Projektierung integriert und 2017 bis auf die Höhe des neuen Perrons abgebrochen. So entstand ein anschaulicher Querschnitt durch die Befestigung, der von einer Plattform aus besichtigt werden kann.

An den Bunker erinnert nun eine bebilderte Gedenktafel. Diese wurde gestern im Beisein von Vertretern der SBB, der Gemeinde Lengwil, des Vereins Festungsgürtel Kreuzlingen sowie des Amts für Archäologie des Kantons Thurgau eingeweiht. «Manchmal ist weniger mehr», sagte Urs Leuzinger vom Amt für Archäologie. «Der Bunker von Lengwil wurde zwar für das Perron der SBB bodeneben gekappt, dafür kann man jetzt die Dimensionen und Mauerstärken der Befestigung perfekt aufzeigen. Mit der Tafel im Gelände wird ein spannendes Stück Zeitgeschichte nun sehr gut vermittelt.»

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden von Triboltingen über den Seerücken bis nach Bottighofen rund 80 Bunker gebaut. Das Ziel des sogenannten Festungs- oder Werkgürtels war es, die Landesgrenze gegen einen deutschen Vorstoss zu verteidigen. Die Bunker waren mit Maschinengewehren und Panzerabwehrkanonen ausgerüstet. Daneben gab es Infanterie- und Panzerhindernisse, Beobachtungs- und Kommandoposten, Unterstände sowie Depots für Munition und Material. Zuständig für das gesamte Festungswerk war die Grenzbrigade 7.

Die damalige Strategie wurde im Befehl 4 von General Henri Guisan vom 14. Mai 1940 klar kommuniziert: «An der Grenze und zwischen Grenze und Armeestellung verzögern die Grenz- und Vortruppen den Vorstoss des Gegners nachhaltig. Die Besatzungen der an der Grenze und zwischen Grenze und Abwehrfront gelegenen Werke und Stände leisten bis zur letzten Patrone Widerstand, auch wenn sie umgangen und vollständig auf sich allein gestellt sind.» Auch nach dem zweiten Weltkrieg modernisierte und ergänzte die Schweizer Armee die Wehrbauten stetig bis zum Ende des Kalten Kriegs. Mit der Armeereform 95 wurden die Grenztruppen aufgelöst.

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