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Einstein St.Gallen

General Manager Michael Vogt: «Die Gäste sind ungeduldiger geworden»

Das «Einstein» gilt als eine der besten Adressen in St.Gallen. Eröffnet wurde es im Dezember 1983. Heute gehören zum Betrieb unter anderem 213 Betten und ein Gourmet-Restaurant. Die Auslastungsquote beträgt 60 Prozent. Im Gespräch mit General Manager Michael Vogt.

Die Ostschweiz am 06. September 2024

Wenn Sie Ihr «Haus» mit drei Worten beschreiben müssten, welche wären das?

Elegant, komfortabel, zentral.

Gibt es einen bestimmten Aspekt, auf den Sie besonders stolz sind, der Ihr Angebot von der Konkurrenz abhebt?

Ja klar, das gibt es, und zwar das vielseitige Angebot, angefangen vom Bistro St.Gallen, dass 365 Tage im Jahr geöffnet ist, den Einstein Congress zum Tagen und Feiern, das 2 Sterne Michelin Einstein Gourmet für Höhenflüge mit einem Weinkeller mit über 3000 Positionen sowie die mehrmals ausgezeichnete Einstein Bar mit Cigar Lounge und natürlich die 113 Zimmer und Suiten zum Schlafen und Träumen. Gesamtes Rundumangebot im Einstein St.Gallen bis hin zum Wellness und Fitness auf 5 Etagen.

Ganz grundsätzlich: Wie hat sich Ihre Branche in den letzten zehn Jahren entwickelt und verändert?

Die Anforderungen und Erwartungen sind gestiegen und haben sich durch die Pandemie nochmals verändert. Auch die Digitalisierung hat Einzug gehalten, so kann man heute schon im Einstein den Meldeschein vor Ankunft digital ausfüllen und am Abreisetag bequem selbst online auschecken, ohne an die Rezeption gehen zu müssen. Seit der Pandemie sind aber auch die Kosten markant gestiegen, sei es die Warenkosten, Energiekosten und die Personalkosten. Dies stellt die Branche vor grosse Herausforderungen.

Sind die Ansprüche der Gäste merklich gestiegen?

Die Gäste sind ungeduldiger geworden. Sie wollen alles sofort haben. Wenn zum Beispiel ein Taxi bestellt wird, sollte es im selben Moment schon vor dem Hotel vorfahren. Oder man will bei der Anreise schon morgens um neun Uhr das Zimmer beziehen, obwohl wir die Gäste darauf hinweisen, dass die Zimmer erst um 15 Uhr bezugsbereit sind. Auch beim Essen sind die Ansprüche und Sonderwünsche gestiegen. Für uns bedeutet das: mehr Waren, mehr Mitarbeiter, mehr Zeitaufwand.

Gibt es hierbei Unterschiede zwischen den Gästen verschiedener Nationen?

Ja, es gibt durchaus Unterschiede zwischen Hotelgästen verschiedener Nationen. Diese Unterschiede können sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie zum Beispiel:

Ansprüche und Erwartungen: Hotelgäste aus verschiedenen Ländern haben oft unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen an den Service und die Ausstattung des Hotels. Zum Beispiel können Gäste aus bestimmten Ländern mehr Wert auf Luxus und Komfort legen, während andere eher auf Funktionalität und Effizienz achten.

Essgewohnheiten: Ernährungsbedürfnisse wie vegetarische oder vegane Ansprüche können von Land zu Land unterschiedlich sein.

Es ist wichtig für Hotelmitarbeiter, sich dieser kulturellen Unterschiede bewusst zu sein und entsprechend sensibel und respektvoll mit den Gästen umzugehen. Dies kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und den Aufenthalt der Gäste so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wie stark werden Sie von den Ansprüchen getrieben? Muss man sich ständig verändern, Neues hinzufügen? Oder läuft man hier allenfalls Gefahr, Stammkunden vor den Kopf zu stossen?

Man muss ich ständig weiterentwickeln, innovativ sein, die Ansprüche analysieren und umsetzten, was für den Grossteil der Gäste Sinn macht. Auch Stammgäste sind offen für Veränderungen und Verbesserungen.

Wie sehr sind Sie auf grosse Veranstaltungen in der Ostschweiz bzw. in Ihrer Region angewiesen?

Da die Auslastung in den Hotels der Stadt St.Gallen übers Jahr sehr schwankend ist, sind wir sehr auf grosse Veranstaltungen in der Region angewiesen, um die Auslastung der Hotels zu verbessern. Darum freuen wir uns sehr über die neu eröffnete St.Galler Kantonalbank Halle.

Wie würden Sie ganz allgemein die Innovationskraft im Event- und Tourismusbereich in der Ostschweiz beurteilen?

Die Innovationskraft im Event- und Tourismusbereich in der Ostschweiz kann als durchaus positiv beurteilt werden. Die Region verfügt über eine Vielzahl von einerseits attraktiven Locations, aber auch innovativen Angeboten. Darüber hinaus engagieren sich verschiedene Akteure in der Region, wie St.Gallen Bodensee Tourismus, Hotels, Restaurants und Eventveranstalter, verstärkt für nachhaltigen Tourismus und setzen sich für Umweltschutz und soziale Verantwortung ein. Diese Nachhaltigkeitsbemühungen tragen ebenfalls zur Innovationskraft im Event- und Tourismusbereich der Ostschweiz bei. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Ostschweiz eine dynamische und innovative Region im Bereich Event und Tourismus ist, die sich kontinuierlich weiterentwickelt und neue Wege geht, um Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Haben Sie hierzu allenfalls konkrete Forderungen, Erwartungen oder Visionen?

Eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Event- und Tourismusbereich, wie Hotels, Restaurants, Eventveranstaltern und Tourismusorganisationen, kann dazu beitragen, das touristische Angebot weiter zu verbessern, Synergien zu nutzen und den Bekanntheitsgrad der Ostschweiz zu steigern. Gemeinsame Marketingaktivitäten, Paketangebote und Grossveranstaltungen werden dazu beitragen. Durch die Umsetzung dieser Massnahmen kann die Wichtigkeit des Tourismus in St.Gallen gestärkt und die Region als attraktives Reiseziel für Besucher aus aller Welt positioniert werden.

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Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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