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Marcel Dobler

Greta-Paradoxon

Bei tiefen Temperaturen werden wichtige Fussballplätze beheizt und im Sommer kann man in Eishallen Schlittschuhlaufen und Eishockey spielen. Und auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg schafft ein weiteres Klima-Paradoxon.

Marcel Dobler am 06. Juni 2019

Bei Greta Thunbergs erstem Segeltrip von Grossbritannien nach New York mussten fünf Personen über den Atlantik fliegen, um das Boot nach Ankunft von Greta Thunberg wieder zurückzusegeln. Bei ihrer zweiten Segelreise wurde dann eine Star-Seglerin wiederum aus Grossbritannien eingeflogen. Die Medien berichteten ausführlich darüber, dass die ganzen Reisen ein Vielfaches an CO2 verursachte als ein einfacher Hin- und Rückflug von Greta selbst. Und selbstverständlich reiste sie nicht mit einem Schiff aus Holz, sondern mit einer Hightech-Fregatte und Katamaran aus Erdölerzeugnissen.

Diese zwei Überseereisen verursachten immense Kosten. Allein die Unterkunft, der Lohn und die Anreise der teilnehmenden Personen, die Planung sowie Routingunterstützung und die Wartung und Miete des Bootes kosteten wohl deutlich mehr als 100'000 Franken. Bei einer Flugreise hätte Greta Thunberg die entstandenen etwa 1.8 Tonnen Co2 auf Myclimate.org für 150 Franken (wovon die Hälfte in Schweizer Klimaschutzprojekte fliesst) kompensieren können. Und wenn sie die gesamten Ausgaben einem Klimafonds gespendet hätte, wäre ihre Flugreise mehr als 600-fach kompensiert worden.

Aber was für Vorteile hat es nun konkret für die Umwelt, fünf Wochen lang ohne WC über den Atlantik zu segeln und eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz zu erzeugen, als wenn sie einfach geflogen wäre? Das primäre Ziel dieser Aktion war wohl nicht direkter Umweltschutz, sondern schlicht öffentliche Meinungspflege.

Würde Greta auf ein Videokonferenzsystem der neusten Generation setzen, könnte sie gar CO2-neutral zu Hause bleiben. Und vielleicht sogar wieder in die Schule gehen. Ein wahrlich nobelpreiswürdiges Paradoxon.

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Autor/in
Marcel Dobler

Marcel Dobler (*1980) ist Nationalrat (FDP) für den Kanton St.Gallen. Er war einer der drei Gründer des Onlineshops digitec, der später an die Migros verkauft wurde. Dobler wohnt in Kempraten bei Rapperswil.

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