Regierungsrat St.Gallen: Die Grünen unterstützen im zweiten Wahlgang die SP-Kandidatin.
Der Kantonalvorstand der Grünen hat sich einstimmig für die Unterstützung von Laura Bucher im zweiten Wahlgang ausgesprochen.
Im ersten Wahlgang wurden nur fünf der sieben Sitze besetzt. Vier davon durch Mitglieder bürgerlicher Parteien, darunter eine einzige Frau. Das ruft die Grünen auf den Plan.
Sie wollten mit ihrer Kandidatur im ersten Wahlgang erreichen, dass in der St.Galler Regierung «neu drei statt zwei fortschrittliche Regierungsmitglieder vertreten sind», davon im Minimum zwei Frauen. Zumindest das zweite Ziel soll nun erreicht werden: «Zwei fortschrittliche Sitze und zwei Frauen im Siebnergremium der Regierung sind das absolute Minimum», so Parteipräsident Thomas Schwager.
Der Corona-Virus und die Bewältigung seiner wirtschaftlichen Folgen würden den Kanton, die Schweiz und die ganze Welt noch während Monaten, wenn nicht Jahren beschäftigen. «Corona macht auch die bisherige Diskussion zur kantonalen Spitalstrategie weitgehend zur Makulatur. Schlecht geführte, unterfinanzierte und trotzdem teure Gesundheitswesen haben katastrophale Folgen. Das lässt sich derzeit in den USA beobachten. Bei einer Pandemie trifft es den Mittelstand und die sozial Benachteiligten am härtesten, gesundheitlich und wirtschaftlich», schreiben die Grünen in ihrer Mitteilung.
Für das Pflegepersonal brauche es nach Bewältigung der aktuellen Gesundheitskrise mehr Anerkennung als nur kräftiges Händeklatschen. Im kommenden Jahr sei mit einem deutlichen Anstieg bei den Krankenkassenprämien zu rechnen. Zudem drohe weltweit eine «ramatische Wirtschafts- und Finanzkrise», die sich auch im Kanton St.Gallen auswirken werde. «Unsere Regierung ist gefordert, diese Lasten sozialverträglich abzufedern», so die Grünen.
Und weiter: «Für uns Grüne ist nach den klaren Verlusten von FDP und SVP bei den Kantonsratswahlen der Erhalt von zwei Regierungssitzen mit einer klar sozialen Ausrichtung das absolute Minimum für ein fortschrittliches St.Gallen, das sich den gegenwärtigen Herausforderungen mit Erfolg stellt. Es braucht Regierungsmitglieder, die sich schon bisher überzeugend für soziale Gerechtigkeit einsetzten. Wer seit Jahren für Steuersenkungen und die Interessen von Hausbesitzenden eintrat, dem fehlt es dafür an Glaubwürdigkeit.»
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