Mitten in der Coronakrise tagten National- und Ständerat bekanntlich in den Hallen der Messe Bernexpo. Nun soll es wieder zurück ins Bundeshaus gehen. Die Zwei-Meter-Distanz-Regel gilt aber weiterhin. Deshalb müssen die Parlamentssäle entsprechend eingerichtet sein.

Dafür - beim Bund sozusagen Pflicht - brauchte es natürlich eine Studie. Beziehungsweise gleich zwei. Einmal wurde mit 2 Metern Abstand geplant, im anderen Fall mit 1,5 Metern. Apropos Grössenmass: Die beiden Analysen seien 32 Seiten dick, schreibt die Zeitung. Über die Situation nachgedacht haben nicht etwa interne Stellen der Bundesverwaltung, wo es ja von Planern und Baufachleuten nur so wimmelt, sondern externe Architekten - mit entsprechenden Kosten.

Das bringt die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr in Rage. Sie hat offenbar nur durch Zufall erfahren, dass für die Einrichtung teure externe Experten beauftragt wurden, das Parlament wurde nicht informiert.

Nun will Gutjahr mit einer Reihe von Fragen an den Bundesrat mehr über die Aktion wissen. In erster Linie, warum sie nicht mit eigenen Kräften möglich war. Zum anderen, wie hoch die Kosten dafür sein werden. Denn immerhin ist es möglich, dass neben den Architekten noch andere externe Firmen mit Aufträgen im Zusammenhang mit der Umgestaltung beglückt worden sind. Gutjahr will auch in Erfahrung bringen, nach welchem Verfahren der Auftrag vergeben wird und wieso man mit zwei verschiedenen Distanzregeln geplant hat

Dass sie nichts vom Ganzen hält, macht die Thurgauer Parlamentarierin im «Blick» jedenfalls deutlich. Sie hält den Einbezug von externen Fachleuten für unnötig, zeigt sich darüber aber andererseits auch nicht besonders erstaunt.