Ja, es gibt Ecken auf dieser Welt, wo deutlich mehr läuft als hier. Nichtsdestotrotz hat die Ostschweiz einiges zu bieten. Bei den Stärken belassen wir es aber nicht. Wir packen gleich auch die Schwächen mit hinein.
Anita Buri, Moderatorin, Model, Unternehmerin, waschechte Thurgauerin:
«Die Ostschweiz zeigt uns eine intakte schöne Landschaft, die sehr vielfältig ist.
Überall finden wir wunderschöne Wandergebiete vom Säntis bis zum Unter- und Bodensee. Auch die Gastronomie zeigt sich von der besten Seite.
Aber:
Aus meiner beruflichen Sicht im Event- und Modebereich läuft weniger in dieser Region. Ich werde von der Ostschweiz weniger engagiert als von Zürich und Co.»
Hausi Leutenegger, Unternehmer, Original-Thurgauer:
«Ich bin dem Thurgau und natürlich der Ostschweiz nach wie vor sehr eng verbunden. Die Ostschweizer sind offene, tolle und ‘gschaffige’ Leute.
Aber:
Erfolgreiche Menschen haben es hier aber schwer, weil ihnen viel misstraut wird.»
Jolanda Neff, Radrennfahrerin aus Thal:
«Die Ostschweiz zeichnet sich aus durch eine wunderschöne Landschaft, einem hohen Bildungsstandard mit der HSG und hervorragenden Berufsschulen, eine starke Landwirtschaft sowie die Eigenschaften ‘Bescheidenheit’ und «Leistungsstärke’.
Aber:
Die Ostschweiz könnte im Sport noch bessere Strukturen schaffen. Eine umfassende Förderungsstruktur in unserer Heimat würde nicht nur den heimischen Spitzensportlern helfen, sondern wäre ein Mehrwert für die gesamte Bevölkerung und könnte mit einem durchdachten Konzept jede Einwohnerin und jeden Einwohner abholen und zu einem gesunden, bewegten Lebensstil führen. Das wäre nicht nur für jeden persönlich ein unheimlicher Gewinn an Lebensqualität, das würde auch zu mehr Leistungsfähigkeit im Beruf und somit zu einer Stärkung unserer Wirtschaft führen. Ausserdem würde es die Kosten der Krankenkassen senken, zu einer allgemeinen Steigerung der Gesundheit, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit von jeder Einzelnen und jedem Einzelnen führen. Ich würde ein solches Konzept mit den damit verbundenen Infrastrukturen, Angeboten, Subventionen für Arbeitgeber, Förderungsstrukturen etc. mit offenen Armen willkommen heissen.»
Linda Fäh, Schlagersängerin aus Benken:
« Die Ostschweiz bezaubert mich durch eine vielfältige Landschaft mit wunderschönen Bergen und durchzogen von kleinen und grossen Seen. Ich gehe darum sehr oft in der Ostschweiz wandern. Säntis, Kronberg, Churfirsten… es gibt überall wunderschöne Ecken. So war ich kürzlich auf einer Wanderung im Atzmännig Gebiet/Chrüzegg und im Thurgau auf einer Velotour.
Aber:
Aus dem Linthgebiet stammend ist für mich die erhebliche Distanz zur Stadt St. Gallen ein grosser Nachteil. Die Fahrt via Autobahn Zürich-Winterthur oder über Sargans und das ganze untere Rheintal dauert eine gefühlte Ewigkeit und der Weg über das Toggenburg ist sehr verkehrsreich. Ich bin also von meinem Geburtsort Benken aus schneller in anderen Kantonshauptorten wie Chur, Glarus, Schwyz oder Zürich als in St. Gallen. Aus diesem Grund sind wir Ausser-Sankt Galler eher in Zürich als in St. Gallen anzutreffen – eigentlich schade, denn St.Gallen hat tolle Anlässe und kulturell viel zu bieten. Immerhin, die OLMA ist ein Muss, die besuche ich trotzdem jedes Jahr.»
Nicolas Senn, Hackbrett-Musiker aus Bühler:
«An der Ostschweiz schätze ich die geografische und kulturelle Vielfalt und das bodenständige und engagierte Naturell von uns Ostschweizern. Wir dürften stolz sein auf unsere Region mit ihrer Schönheit und ihren Qualitäten. Jetzt liegt’s an uns, das auch in der ganzen Schweiz, ja sogar international, bekannt zu machen und für unsere Ostschweiz einzustehen.»
Reto Scherrer, Moderator und mit Leib und Seele Thurgauer:
«Die grösste Stärke der Ostschweiz sind ihre Schönheit und die Menschen. Soviel Wasser, so viele Bergen und soviel grün gleichzeitig ist einzigartig in unserem Land. Die Menschen, die hier leben wissen das. Und die, die es nicht wissen, leben nicht wirklich hier.
Aber:
Die grösste Schwäche der Ostschweiz sind Menschen, die nicht mit Leib und Seele bei uns Zuhause sind. Leute, die auf der Suche waren nach einem Haus, aber nicht nach einer Region, die eine Einheit bildet und für ihre Freundlichkeit berühmt wurde.»
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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