(Bild: michaelgoette.ch)
Im Wahlkampf zeigen sich die Kandidatinnen und Kandidaten von der besten Seite. Man will ja Eindruck schinden. Der St.Galler Nationalrat Michael Götte hat da aber versagt.
Vorweg: Entschuldigen Sie bitte nach diesen ernsten Stunden rund um die Wahlen einen kurzen Schlenker in ein Thema, das unwichtiger nicht sein könnte. Manchmal muss man den Kopf lüften, indem man sich auf solche Sachen stürzt.
Im Frühling rutschte er für die frisch gewählte Ständerätin Esther Friedli in den Nationalrat nach. Und dann zitterte Michael Götte wahrscheinlich ordentlich. Würde es ein kurzes Gastspiel in Bern werden oder wird man ihn erneut wählen – dieses Mal ordentlich?
Klar schaut man da, dass sämtliche Kampagnen sitzen, dass man auf jedem Bild einen guten Eindruck hinterlässt. Götte oder sein Team hat hier aber ordentlich gepatzt.
Was wollen die Wählerinnen und Wähler? Sie wollen Gewinnertypen. Sie wollen Leute, die etwas erreichen, die strategisch denken und zum Ziel kommen.
Und was tut Götte? Götte stellt ein Bild von sich und seiner Familie auf seine Webseite, welches sie beim «Eile mit Weile»-Spiel zeigt. Sie denken nun «Das ist doch schön», «Das ist doch süss», «Das zeigt die Verbundenheit mit der Familie».
Alles gut. Aber bitte betrachten Sie nun einmal den genauen Spielstand auf dem Bild!
«Blau» hat praktisch alle Figuren im Ziel. Göttes Tochter ist klare Gewinnerin. Für «Grün» sieht es auch nicht schlecht aus. Aber was «Gelb» und damit Spieler Michael Götte da liefert, ist – sorry – unter aller Sau. Zwei Figuren sind noch zu Hause und zwei weitere gerade einmal in der Anfangsschlaufe.
Trauen wir solchen Politikern zu, unser Land rasch in die richtige Richtung zu bewegen?
Götte lässt diese Kritik übrigens nicht auf sich sitzen. Zu dem Bild sagt er, dass es schon älter sei. Er habe sich eben Zeit gelassen. Ganz nach dem Motto «Was lange währt, wird endlich gut…». Heute sei er vorne dabei.
Wir werden ihn gerne mal zum Spiel herausfordern.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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