Linda Fäh. (Bild: www.lindafaeh.ch)
Seit dem Einstieg ins Showbusiness vor rund zehn Jahren verfolgt Linda Fäh konsequent ihren Weg als Schlagersängerin. Im Interview erklärt die Ostschweizerin, welche schönen Momente 2020 zu kurz gekommen sind und inwiefern sie ihre Grossmutter beeindruckt hat.
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch und die Ereignisse in diesem Jahr haben mich natürlich auch sehr betroffen. Fast alle Auftritte und Konzerte wurden abgesagt. Darüber war ich sehr traurig. Aber ich versuche auch immer schnell wieder optimistisch zu sein, das Beste aus der Situation zu machen. So habe ich die Zeit genutzt, um mich weiter zu entwickeln und war kreativ tätig. Ich habe zum Beispiel meine Gitarre wieder vom Dachboden geholt und meine damaligen Fähigkeiten aus Teenager-Zeiten wieder aufgefrischt und verbessert.
Ich habe aber auch mit einem neuen Produzenten Songs geschrieben und aufgenommen in seinem Studio in Hamburg.
Glücklicherweise durfte ich gerade im Dezember noch einen wunderschönen Unplugged-Auftritt nur mit meiner Gitarre und mit einem weiteren Gitarristen zusammen für SRF machen. (Sendung «Zäme stah») Es beglückt mich, dass ich das neu Erlernte bereits live umsetzen konnte.
Nebst dem ist mir in diesem Jahr wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig Menschenliebe ist. Einander zu zeigen, dass man sich liebt und mit kleinen Gesten die Liebe zeigen, kann schon sehr viel bewirken in solchen Krisensituationen.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Ich bin es in meinen Beruf als Künstlerin, wenn ich auf der Bühne stehe, gewohnt, Menschen lachen zu sehen, Menschen zu berühren, Menschen glücklich zu machen – und genau diese Momente machen wiederum mich glücklich.
Von diesen Momenten gab es im 2020 leider kaum welche und das war sehr hart, hat mich beschäftigt und traurig gestimmt.
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
Ein musikalisches Highlight war einerseits wieder im Tonstudio zu stehen und neue Songs zu kreieren und aufzunehmen. Andererseits konnte ich bereits im August im ZDF-Fernsehgarten und im Dezember bei SRF zum ersten Mal mit meiner Gitarre auftreten.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Alain Berset: trotz vielen schwierigen Herausforderungen hat er sich sehr menschlich gezeigt, gute Entscheidungen für das ganze Land getroffen. Und er hat dabei auch seinen Humor nicht verloren
Meine Grossmama: trotz ihren 96 Jahren und einem schwierigen Jahr wegen Corona, hat sie ihren Lebensmut nicht verloren und hart gekämpft. Sie schenkt uns noch immer so viel Liebe und hat mir damit einmal mehr gezeigt, wie wichtig Familie und Menschenliebe ist.
Woran denken Sie umgehend, wenn Sie sich mit der «Planung» des Jahres 2021 befassen?
Mir ist Organisation und Planung sehr wichtig, ich bin immer sehr strukturiert und perfektionistisch.
Für 2021 darf ich einfach nicht zu viel planen und muss etwas flexibel bleiben.
Wir wissen aktuell noch nicht, welche Auftritte wirklich stattfinden können und was abgesagt werden muss.
Aber definitiv planen wir neues Songmaterial zu veröffentlichen. Es muss endlich wieder neue Musik rauskommen, um die Menschen glücklich zu machen.
Abschliessend noch zwei entweder/oder-Fragen. Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Ich bin der Typ, der sich gerne Vorsätze nimmt. Aber wenn, dann setze ich es auch direkt um und schiebe das nicht auf das nächste Jahr. So haben mein Mann und ich zum Beispiel gerade kürzlich entschieden, eines unserer Benziner-Autos zu verkaufen und ein voll elektrisches Fahrzeug – den Renault Zoe – zu kaufen. Wir tun damit der Umwelt etwas zu Gute – und hoffentlich auch unserem Portemonnaie.
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Ich stelle mich nochmals auf Urlaub in der Schweiz ein – was wir früher nie gemacht haben und so auch einmal spannend sein kann. Es gibt definitiv noch einige schöne Ecken, die ich noch nicht kenne.
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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