Latinosänger Samuray Kuba fehlte wie so vielen Musikern in den vergangenen Monaten das Publikum. Corona sorgte für einen massiven Einbruch. Wieso der 35-Jährige, der in der Nähe von Frauenfeld wohnt, trotzdem optimistisch ist, erklärt er im Interview.
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Ich bin ein Kämpfer und sehe immer etwas Positives für mich.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Ich war traurig, dass meine Familie aus Kuba dieses Jahr nicht in die Schweiz einreisen konnte. Denn ich wollte mit meiner Mutter Weihnachten feiern, wie sie es in Kuba noch nie erlebt hat. Und ich wollte mit ihr in die Berge fahren und eine Schneeballschlacht machen (lacht).
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
Die Geburt meiner Tochter war mein privates Highlight – und die Veröffentlichung meines dritten Albums «Diferente» mein berufliches.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Schwierig… Wir sitzen durch diese Pandemie alle im selben Boot. Meine Hochachtung geht an alle, die an der Front hart kämpfen.
Woran denken Sie umgehend, wenn Sie sich mit der «Planung» des Jahres 2021 beschäftigen?
Musikalisch hoffe ich, dass ich wieder vermehrt vor Publikum auftreten kann. Weiter plane ich diverse Produktionen mit Latino-Künstlern aus der Schweiz, welche zum sogenannten «Movimiento Latino» gehören.
Gibt es darüber hinaus etwas, was Sie nächstes Jahr unbedingt in Angriff nehmen möchten?
Meine Familie aus Kuba in die Schweiz holen.
Abschliessend ein paar entweder/oder-Fragen. Den Übergang ins neue Jahr feiern oder im Bett verbringen?
Seit langer Zeit feiere ich Silvester nicht mehr so wie früher in Havanna, da ich viele liebe Menschen verloren habe. Aber mit meiner Familie hier in der Schweiz sorgen wir für positive Vibes und rutschen mit dieser Energie jeweils ins neue Jahr.
Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Ich habe keine Vorsätze, diese machen nur unnötigen Druck. Ich sehe die Möglichkeiten, wenn sie kommen. Ich sage immer «yo preparo la tierra, para cuando venga la lluvia estar listo.» Auf Deutsch: «Ich bereite die Erde so vor, dass ich ready bin, wenn der Regen kommt.»
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Ich verstehe nicht, warum alle, wenn es am schönsten und wärmsten in der Schweiz ist, weg fliegen wollen. Der Sommer in der Schweiz ist wunderschön. Ich bleibe da…
Nadine Linder war Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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