Dieter Bachmann, Geschäftsführer der Gottlieber Spezialitäten AG, will den Jahreswechsel unbedingt feiern. Denn das sei etwas, was aktuell deutlich zu kurz komme. Vor den Festtagen wurde der Unternehmer allerdings noch ziemlich gefordert.
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Im direkten Zusammenhang mit Corona gibt es für mich nichts Positives. Niemand brauchte diese Krankheit.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Während dem Lockdown mussten wir sämtliche Gottlieber Sweet & Coffees schliessen und Kurzarbeit für die Café-Mitarbeitenden einführen. Die Hüppen-Produktion lief jedoch weiter. Im Moment (Anm. d. Red.: Mitte Dezember) kämpfen wir mit einer unglaublichen Flut von Aufträgen. Zwar war die Nachfrage vor Weihnachten schon immer sehr hoch. Das Bestellvolumen ist dieses Jahr jedoch um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren und bringt uns aktuell stark in Bedrängnis.
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
Die Verleihung des Thurgauer Wirtschaftspreises (Thurgauer Apfel) an unser Unternehmen hat uns sehr gefreut. Wir konnten den Anlass zu Beginn September noch mit Menschen feiern. Das war schön.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Menschen aus der Kultur- und Gastrobranche, welche im und nach dem Lockdown nimmermüde Videos produzierten, neue Wege gingen und mit kreativen Ideen auftrumpften. Zum Beispiel der Musiker Daniel Felber, Thomas Götz mit Dani Felix, die Köchin Meta Hiltebrand und natürlich viele mehr. Hut ab.
Woran denken Sie umgehend, wenn Sie sich mit der «Planung» des Jahres 2021 befassen?
Ich rechne mit dem Schlimmsten und freue mich über alles, das gut läuft. Und sei es noch so klein und «unbedeutend».
Gibt es darüber hinaus etwas, was Sie nächstes Jahr unbedingt in Angriff nehmen möchten?
Ich habe schon ein paar Ideen, aber das hängt von den bekannten Umständen ab.
Abschliessend ein paar entweder/oder-Fragen. Den Übergang ins neue Jahr feiern oder im Bett verbringen?
Im Bett war ich dieses Jahr genügend. Ich entscheide mich deshalb fürs Feiern. Das ist etwas, das wir im Moment viel zu wenig tun können.
Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Der Musiker John Lennon meinte dazu: «Leben ist das, was den meisten Menschen passiert, während sie eifrig dabei sind andere Pläne zu machen.» Nein, keine Vorsätze.
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Das lasse ich auf mich zukommen. Mein Glück und Wohlbefinden sind nicht davon abhängig, wo ich mich gerade befinde. In den vergangenen beiden Jahren sind wir statt ins Ausland zu verreisen quer durch die Schweiz gereist. Das war eine wunderbare Erfahrung.
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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