Autor/in
Manuela Bruhin
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
«Je länger diese aussergewöhnliche Situation andauert, desto schwieriger finde ich das Ganze.» Mit dieser Aussage dürfte Andy Sager, FC-Präsident Waldkirch-Bernhardzell, vielen aus dem Herzen sprechen. Im Interview erklärt er, wie er mit der gesamten Situation umgeht und wo er Halt findet.
Andy Sager, FC-Präsident Waldkirch-Bernhardzell.
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Das Leben wurde entschleunigt. Vieles musste improvisiert werden, als es im Frühling plötzlich zum Stillstand kam. Das war zwar sehr intensiv, ermöglichte aber im Umkehrschluss auch, dass man sich mal wieder auf das Wesentliche besinnt. Und nicht zuletzt wurden wichtige Beziehungen trotz Distanz noch intensiver.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Zum einen kommt da natürlich meine Covid-Erkrankung. Im Herbst hat es mich erwischt. Im Nachhinein betrachtet bin ich wohl trotz diverser Symptome glimpflich davongekommen, dennoch hat das bange Warten auf Genesung zuhause doch Spuren hinterlassen. Zum anderen habe ich aber wohl vor allem mit der anhaltenden Krise zu kämpfen. Je länger diese aussergewöhnliche Situation andauert, desto schwieriger finde ich das Ganze. Bei vielem merkt man lange gar nicht, was fehlt, bis man es mal wieder im Ansatz erfährt. Von daher darf sich die Welt gerne bald normalisieren. Nichtsdestotrotz muss gesagt sein, dass ich nach wie vor hinter der Bekämpfung des Virus mit all seinen Einschränkungen stehe. Zu sehr sind die Gedanken eingeprägt, die man sich macht, wenn man krank zuhause sitzt. Das wünscht man niemandem.
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
In sehr guter Erinnerung werden mir auf jeden Fall all die Tage, Wochen und Monate bleiben, die wir, meine Freundin und ich, gezwungenermassen zusammen daheim verbracht haben. Obwohl wir erst einige Monate zusammenlebten, schafften wir es, uns durch diese triste Zeit zu helfen, einander zu unterstützen und immer wieder etwas Farbe ins Leben zu kriegen. Und das ohne, dass wir uns gross gezofft hätten.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Alain Berset hat mir vor allem durch sein Krisenmanagement, sein Auftreten im Frühling und seine Statements sehr imponiert. Im näheren Umfeld war das mein Chef, der sich während meiner Krankheit immer wieder persönlich bei mir erkundigt hat, wie es mir geht. Und ganz persönlich steht da meine Familie im Vordergrund. In schwierigen Zeiten zeigte sich, dass wir uns noch viel näherstehen als bisher sowieso gedacht.
Woran denken Sie umgehend, wenn Sie sich mit der «Planung» des Jahres 2021 befassen?
Meine berufliche Zukunft. Als Lehrperson gilt es immer um den Jahreswechsel, sich seine Gedanken zum nächsten Schuljahr zu machen. Platz dafür ist aber auch nur Dank dessen, dass im privaten Umfeld alles rund läuft.
Gibt es darüber hinaus etwas, was Sie nächstes Jahr unbedingt in Angriff nehmen möchten?
Meine Reiselust wäre zu stillen, aber natürlich müssen dafür zuerst die Rahmenbedingungen wieder stimmen. Wer weiss, wie lange es bis dahin dauert.
Abschliessend ein paar entweder/oder-Fragen. Den Übergang ins neue Jahr feiern oder im Bett verbringen?
Feiern, aber im kleinen, bescheidenen und gemütlichen Rahmen.
Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Pläne ja, Vorsätze nein. Von daher alles auf sich zukommen lassen
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Wieso entweder oder?
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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