Am 26. September stimmen wir auf eidgenössischer Ebene über die «Ehe für alle» ab. Die Vorlage möchte die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare öffnen. Bei freiheitsliebenden und staatskritischen Menschen ist das Verhältnis dazu teilweise gespalten.
In vielen Bereichen spielt der Zivilstand eine bedeutende Rolle im Verhältnis von Individuum zum Staat. Man denke etwa an Steuern, AHV oder Adoption. Nach meiner Auffassung müsste aber ein freiheitlicher Staat alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandeln.
Auch möglichst unabhängig vom Zivilstand. Die Anknüpfung an den Zivilstand ist überholt. In freiheitlichen Kreisen hört man das Argument, dass die «Ehe für alle» diese Ungleichbehandlung nach Zivilstand erst recht zementiert.
Das kann stimmen. Aber eine Maxime unseres Staates muss sein, die individuelle Freiheit zu stärken. Die Vorlage erweitert für viele Menschen die persönliche Freiheit, ohne dass dabei die Freiheit von anderen eingeschränkt würde. Im Zweifel votiere ich für die Freiheit. Ich empfehle deshalb, am 26. September ein JA zur «Ehe für alle» einzulegen.
Ivan Louis (*1990) ist Kantonsrat des Kantons St.Gallen. Der SVP-Politiker ist Inhaber einer Webagentur.
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