In einer Zeit, in der fast alle Anlässe und Konzerte abgesagt werden, planen drei Frauen aus der Ostschweiz eine musikalische Weihnachtsreise Mitte Dezember. Ganz im Sinne von: Selbst ist die Frau.
Keine Chorproben. Keine Konzerte. Keine Musikfeste. Corona bestimmt nach wie vor unseren Alltag, und die Musiker leiden. In diesem Jahr musste man extrem viele Absagen verkraften, hält Patricia Fehr fest. Zusammen mit ihrer Schwester Stefanie Fehr-Büchel und Berta Thurnherr organisiert sie in diesem Jahr «Eine Weihnachtsreise» Mitte Dezember. Die Idee einer Lesung mit Musik ist zwar nicht neu. Doch da die Musiker, welche die Veranstaltung bisher organisierten, in diesem Jahr darauf verzichten wollten, fand Patricia Fehr: «Dann organisiere ich halt selbst etwas. So entscheide auch ich, wie lange man Atem hat und noch nichts absagt.»
Die Organisation inmitten der Corona-Krise stellt sich als schwierig heraus. Deshalb habe man auf ein grosses Drumherum verzichtet: kein grosses Theater, keine grosse Show. Eine Chance aber auch, um auf die leisen Töne zu treffen. «Vielleicht ist es für den Einen oder Anderen eine Reise, wiedermal zuzuhören. Denn beide Disziplinen verlangen ein offenes Ohr», sagt Patricia Fehr. «In der jetzigen Krise vergisst man vor lauter argumentieren, streiten und rechtfertigen möglicherweise mal das Zuhören.» Die Schwerpunkte der Reise werden dabei auf die Themen Unterwegssein, Armut, Geburt, Freude und Zuversicht gelegt. Und vor allem Letzteres können wir derzeit wohl alle vertragen.
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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