«Ich bin bisher gut damit gefahren, positiv eingestellt und offen für Neues ins Jahr zu starten», sagt Isabel Schorer, Leiterin der Agentur «Farner» in St.Gallen. Gefragt sei jedoch Flexibilität. Was sie im Arbeitsprozess als anspruchsvoll erachtet, erklärt die FDP-Kantonsrätin im Interview.
«Corona» war das dominierende Thema im vergangenen Jahr. Auf was können Sie in diesem Zusammenhang im positiven Sinne zurückblicken?
Auf den Zusammenhalt, das Engagement und die Flexibilität des Teams und der Kunden. Alle waren bestrebt, aus der schwierigen Situation das Beste zu machen. Ich habe gespürt, dass alle am gleichen Strick zogen, was positiv in die Zukunft blicken lässt.
Dass viele Abendveranstaltungen wegfielen, hat zudem Raum für mehr Familienleben geschaffen.
Womit hatten Sie im Zusammenhang mit «Corona» am meisten zu kämpfen? Was hat Sie bedrückt?
Die Dynamik der Situation hat eine laufende Anpassung der Dispositive, der Projekte, Aufgaben und Arbeiten erfordert. Das braucht viel Energie. Auch praktisch ausschliesslich digital zu kommunizieren, empfinde ich als anspruchsvoll. Es funktioniert zwar, aber auf die persönlichen Begegnungen, die informellen Gespräche im Büro und die Treffen bei Sitzungen und Events freue ich mich schon.
Bleiben wir beim Positiven: Was wird Ihnen rückblickend auf das Jahr 2020 in sehr guter Erinnerung bleiben? Gab es allenfalls einen entscheidenden Meilenstein in Ihrem Berufs- oder Privatleben?
Trotz der widrigen Umstände brachte mir dieses Jahr sowohl geschäftlich als auch privat erfreuliche Momente.
Geschäftlich haben wir wichtige neue Kunden gewinnen können, wie den FC St.Gallen 1879, Swisstransplant, Standortentwicklung WILWEST und die Zusammenarbeit mit bestehenden Kunden konnten wir festigen.
Politisch wurde ich im März als Kantonsrätin bestätigt und darf entsprechend auch die nächsten vier Jahre den Kanton mitgestalten.
Privat bleiben mir die Stunden mit meiner Familie in Erinnerung, wie morgendliche Walks um die Drei Weiern oder ganz wunderbare Ferien im Berner Oberland.
Welche drei Persönlichkeiten haben für Sie das Jahr 2020 positiv geprägt?
Es sind keine bestimmten Persönlichkeiten. Viel mehr hat mich die selbstverständliche Solidarität, die auch im ganz Kleinen spürbar war, sehr beeindruckt. Viele Menschen sind allmählich müde und dennoch möchten alle dazu beitragen, gemeinsam diese Situation zu meistern. Das hat bei mir viel Positives hinterlassen.
Wie gehen Sie mit der Planung des Jahres 2021 um?
Ich gehe davon aus, dass wir im ersten Halbjahr noch sehr flexibel sein müssen, weil nach wie vor niemand ein Ende der Pandemie garantieren kann. In der zweiten Hälfte hoffe ich wieder auf stabilere Verhältnisse.
Gibt es darüber hinaus etwas, was Sie nächstes Jahr unbedingt in Angriff nehmen möchten?
Ich will Rahmenbedingungen schaffen und Prozesse festlegen, um die Vorteile des Homeoffice, der digitalen Kommunikation und des entstandenen Innovationsgeistes beizubehalten. So will ich für mein Team und mich das Positive aus der Krise ins «new normal» mitnehmen.
Abschliessend ein paar entweder/oder-Fragen. Den Übergang ins neue Jahr feiern oder im Bett verbringen?
Feiern in den Bergen – wie immer in sehr kleinem Kreis mit lieben Menschen.
Das Jahr 2021 mit klaren Vorsätzen starten oder alles auf sich zukommen lassen?
Ich bin bisher gut damit gefahren, positiv eingestellt und offen für Neues ins Jahr zu starten. Das werde ich auch dieses Jahr so handhaben.
Die Sommerferien 2021 wenn möglich im Ausland verbringen oder hier in der Schweiz?
Noch keine Ahnung – auch bei Ferien ist aktuell Spontanität gefragt. Wo – ist nicht so wichtig. Wenn die Reisegruppe stimmt, sind Ferien immer schöne kostbare Inseln im Jahr.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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