Das Theater St.Gallen bringt im UM!BAU eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Weltliteratur auf die Bühne. Die Fassung von Regisseurin Mirja Biel stellt allerdings Julia in den Mittelpunkt und heisst deshalb folgerichtig Julia und Romeo.
Die Kinder zweier seit ewigen Zeiten verfeindeter Familien, der Capulets und der Montagus, verlieben sich unsterblich ineinander, trotzen allen Widerständen, geniessen ihre Liebe und planen die schnellstmögliche Hochzeit – doch die Welt ist gegen sie. Nach nur wenigen Tagen des höchsten Glücks holt sie die alte Familienfehde ein und durchkreuzt ihre Pläne. Der einzige Ausweg scheint der Tod. So hat William Shakespeare die Geschichte in seinem Klassiker Romeo und Julia erzählt.
Für ihre eigene Version hat sich die Regisseurin Mirja Biel, die erstmals in St.Gallen arbeitet, neue Fragen gestellt: Was für eine Liebe ist das zwischen Julia und Romeo? Und ist es nicht längst Zeit, Julias Sicht in den Mittelpunkt zu rücken? Das Stück heisst bei ihr folgerichtig Julia und Romeo. Biel macht mit ihrem Team die Figur Julia stärker, als sie es bei Shakespeare ist, erforscht ihre Gedankenwelt und ihre Gefühle, denn: «Die Zeiten haben sich geändert», wie sie ihrer Mutter entgegenschleudert.
Die zeitgenössische Julia stellt sich Fragen wie: Wie sieht eine ideale Beziehung für mich aus? Welche Bedürfnisse stehen im Vordergrund, welche Konzepte sind nicht mehr zeitgemäss? Wie verliere ich nicht meine Autonomie, wenn ich mich für einen anderen Menschen entscheide? Julia sucht einen Partner auf Augenhöhe, will sich nicht anbeten lassen, sondern ein Leben teilen.
In ihrer auf wenige Charaktere reduzierten Fassung lässt Mirja Biel auch das englische Original immer wieder erklingen und arbeitet mit Live-Musik, Film und Live-Video. Und über allem schwebt der Tod, «The End» ist immer gegenwärtig. Die Kostüme hat Katrin Wolfermann entworfen. Julius Schröder, auf diese Saison hin neu zum Schauspielensemble des Theaters St.Gallen gestossen, spielt Romeo, Tabea Buser die Julia. Die Premiere ist am Samstag, 25. September, 19 Uhr.
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