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Auf Juni 2021

Lemmenmeier geht: St.Galler SP muss Präsidium neu besetzen

Max Lemmenmeier hat in einem Schreiben an die Mitglieder der SP im Kanton St. Gallen seinen Rücktritt als Parteipräsident bekannt gegeben. Am ordentlichen Parteitag vom 26. Juni 2021 werden die SP-Delegierten eine Nachfolge wählen.

Die Ostschweiz am 24. Februar 2021

Max Lemmenmeier leitete die Partei während fünf Jahren. «In diese Zeit fiel etwa die erfolgreiche Familieninitiative, ein massives Engagement der SP in der St.Galler Klimapolitik, die nationalen und kantonalen Wahlkämpfe sowie zuletzt die erfolgreiche Unterschriftensammlung zum Erhalt des Spitals Wattwil», schreibt die Partei in einer Mitteilung. Auch SP-Vize-Präsident Gallus Hufenus tritt auf den Parteitag hin zurück.

2016 trat der Historiker Max Lemmenmeier die Nachfolge von Monika Simmler als Parteipräsident der SP Kanton St.Gallen an. Sofort habe er Akzente in der Familienpolitik und in der Klimapolitik gesetzt. Zu diesen beiden Themen führte die SP je einen Themaparteitag in der Zwischenwahlzeit durch. «Max Lemmenmeier führte den von Monika Simmler eingeschlagenen Weg der verstärkten Partizipation der Basis konsequent fort», so die Partei An den beiden Parteitagen zur Familienpolitik (2017) und zur Klimapolitik (2018) habe die Partei intensive Diskussionen mit «überzeugenden und zukunftsweisenden Resolutionen» geführt. Beide seien für die Basis und für die Kantonsratsfraktion Auftrag und Inspiration zugleich gewesen. Die Stärkung der Kindertagesstätten, die Erhöhung der Kinderzulagen um 30 Franken pro Kind und Monat und diverse Forderungen für eine St.Galler Klimapolitik habe Max Lemmenmeier ganz wesentlich mitgeprägt.

«Scharfe politische Analysen und hohes Arbeitspensum»

Max Lemmenmeier leistete auch in den Wahlkämpfen um den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner, um die beiden SP-Nationalratssitze und insbesondere um die beiden Regierungsratssitze ein immenses Arbeitspensum, heisst es weiter. Als Historiker ordnete er das Tagesgeschehen «in wohltuender Selbstverständlichkeit auf der Zeitachse ein, gab darauf Orientierung.» Seine politischen Mitstreiterinnen und Mitstreiter habe Max Lemmenmeier mit seiner scharfen politischen Analyse, mit seinem immensen politischen Wissen und mit seiner grossen Offenheit gegenüber neuen Ideen beeindruckt. Der SP-Wahlkampf folgte so während der vergangenen zwei Jahre völlig neuen Maximen und Strukturen, welche die Basis de SP stärker miteinbezieht und zugleich stärkt.

Die Bilanz der St.Galler SP: «Max Lemmenmeier scheute nie die politische Auseinandersetzung. Er fiel mit fundierten Kenntnissen der kantonalen Politik, der politischen Philosophie und der historischen Zusammenhänge auf. Und in der Debatte mitunter durch klare, bisweilen programmatischen Worte.»

Max Lemmenmeier bedankt sich in seiner Rücktrittserklärung bei den Parteimitgliedern, den Sektionsverantwortlichen und den verschiedenen Gremien für die anregende und ausgezeichnete Zusammenarbeit. «Die vier Jahre in diesem Amt bleiben mir in bester Erinnerung und waren mir eine grosse Freude. Ich bin dankbar, dass ich als Höhepunkt meines politischen Engagements eine so spannende und wirkungsvolles Parteiamt übernehmen konnte. Mein Rücktritt ist ein Abschied von einer arbeitsreichen aber sehr bereichernden und spannenden Zeit.»

Die Delegierten der SP Kanton St.Gallen werden am Parteitag vom 26. Juni eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten wählen. Dort wird auch die Arbeit des scheidenden Parteipräsidenten angemessen gewürdigt.

Rücktritt von SP-Vizepräsident Gallus Hufenus

Zudem tritt nach zwei Jahren im Vizepräsidium Gallus Hufenus zurück. Der Stadt-St.Galler hat sich stark in der Gesellschaftspolitik und speziell im Thema Vielfalt politisch eingebracht. Auch Gallus Hufenus‘ Würdigung erfolgt am Parteitag. Das Amt des Vizepräsidenten wird ebenfalls am Parteitag vom 26. Juni neu besetzt werden. Das Präsidium der SP SG besteht aus dem Präsidenten und traditionell je zwei Vizepräsidentinnen und zwei Vizepräsidenten. Es führt die SP Kanton St.Gallen operativ.

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