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Podcast mit Schwester Scolastica

Maulkorb aus dem Vatikan

Schwester Scolastica kämpft gegen einflussreiche Männer um die Zukunft des Frauenklosters Wonnenstein (AI). Wie sie das tut, sagt sie im Podcast mit Giuseppe Gracia.

Giuseppe Gracia am 14. Dezember 2022

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Geschäftstüchtige Mitglieder des Männerbundes „Bodania“ haben die Kontrolle über das Kloster Wonnenstein in Niederteufen übernommen. Wirtschaftliche und nichtkirchliche Interessen drohen den klösterlichen Geist abzulösen, so dass keine Ordensschwestern mehr in Wonnenstein leben können. Dagegen kämpft Schwester Scolastica. Im Ostschweiz-Talk spricht sie mit Giuseppe Gracia über einen Maulkorb aus dem Vatikan, über ihre Wünsche für die Zukunft und die Interessengemeinschaft, in der sich 750 Menschen für die Rettung des Klosters engagieren.

Das Kloster Wonnenstein, auch genannt Kloster Mariä Rosengarten, ist ein Kapuzinerinnenkloster, das als innerrhodische Exklave im Gebiet der Gemeinde Teufen liegt. Es wurde 1379 als Beginenkloster gegründet und nahm um 1590 die Kapuzinerinnenreform an. Heute verfügt es über über Bauland und Bauerwartungsland im Wert von schätzungsweise CHF 40 Millionen. Mitglieder des Männerbundes „Bodania“ steuern über einen Verein die Geschicke des Klosters. Interne Papiere zeigen, dass aus dem Ort Gottes unter anderem eine HSG-Aussenstation werden soll.

Gegen solche Pläne wehrt sich die Interessengemeinschaft «Das Kloster Wonnenstein gehört den Frauen». Die IG mit 750 Mitgliedern organisiert für alle Interessierten am Sonntag, 18. Dezember 2022, um 14 Uhr ein Anlass im Kloster.

Gemäss eigenen Angaben erwartet die IG von den neuen Besitzern, dass man das Kloster als Frauenkloster erhält und mit der IG zusammen „eine römisch-katholische Schwesterngemeinschaft“ für einen Neuanfang sucht. Auch sollen alle Projekte und Bauvorhaben sistiert werden, die „ohne die Frauen eingefädelt“ worden sind. Die IG möchte das Kloster an eine Stiftung übertragen und seine Zukunft „zusammen mit einer neuen Klostergemeinschaft“ gestalten.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Giuseppe Gracia

Giuseppe Gracia ist Schriftsteller und Kommunikationsberater. Sein neuer Roman «Auschlöschung» (Fontis Verlag, 2024) handelt von der Selbstauflösung Europas.

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