Über acht Prozent mehr Straftaten wurden 2018 im Kanton St.Gallen verübt als 2017. Aber es wurden weniger schwere Gewaltdelikte verzeichnet. Und: Die Aufklärungsquote ist gestiegen.
Die Gesamtkriminalität lag im Jahr 2018 im Kanton St.Gallen mit total 26’526 erfassten Straftaten mehr als 8 Prozent über jener von 2017. Das zeigt die neueste Polizeiliche Kriminalstatistik.
Damit hat nach mehreren Jahren der Abnahme 2018 die Zahl der Straftaten wieder zugenommen. Allerdings haben im letzten Jahr die schweren Gewaltdelikte (Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, schwerer Raub und Vergewaltigungen) um 22 Prozent abgenommen - von 88 auf 69 Straftaten).
Bei den Delikten nach Schweizerischem Strafgesetzbuch (StGB-Delikte) stellt die Kantonspolizei eine Zunahme von 7 Prozent auf 18‘433 fest. Dies sind 1196 Delikte mehr als im Vorjahr. Insgesamt mussten mehr Delikte gegen Leib und Leben bearbeitet werden, eine Steigerung von 874 auf 916 oder um 5 Prozent. Zugenommen hat insbesonderedie Zahl der Schlägereien, Raubüberfälle und sexueller Nötigung. Die Zahl der vollendeten und versuchten Tötungsdelikte hat von 18 im Vorjahr auf 12 im Jahr 2018 abgenommen, ebenfalls die der schweren Körperverletzungen, von 25 auf 20.
Die Vermögensdelikte haben um 6 Prozent von 11‘222 auf 11‘926 zugenommen. Insbesondere die Betrugsfälle sind um 42 Prozent angestiegen, laut dem Bericht nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Tätigkeit der Cyber-Unit. Die Sexualdelikte sind gestiegen von 322 auf 500 oder um rund 55 Prozent. Das sei im Wesentlichen auf die Zunahme der sexuellen Handlungen mit einem Kind von 50 auf 183 Fälle zurückzuführen. Das habe ebenfalls mit der vermehrten Aktivität im Cyberbereich mit Überprüfung immenser Datenmengen zu tun, insbesondere in einem ganz gravierenden Fall, wie es heisst.
Die in der Statistik ausgewiesenen Widerhandlungen gegen das Bundesgesetz über die Betäubungsmittel erfuhren eine Zunahme um 352 Tatbestände oder 8%. Die Steigerung sei vor allem auf kleinere Sicherstellungen wird im Raum Bodensee/Rheintal bei Grenzübergangs-stellen zurückzuführen.
Nach dem Erfassungsmodus der Polizeikriminalstatistik entspricht die Aufklärungsquote 62 Prozent, im Vorjahr waren es knapp 58 Prozent. Sämtliche Tötungsdelikte und –versuche des Jahres 2018 seien statistisch geklärt.
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