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St.Galler Metalband

Miracle Flair auf der Überholspur

Mitten in der Corona-Zeit ist das dritte Album «Synchronism» der St.Galler Formation Miracle Flair erschienen. Bei der Metalband, die auch ausserhalb der Schweizer Grenzen Erfolge feiert, singt die Sarganserin Nicole Hartmann. 

Christian Imhof am 28. Juni 2020

Mit ihr haben wir über das neue Album, die Pandemie und auch über die andauernde Schlagzeugersuche des Trios gesprochen.

Mitten im Ausnahmezustand ist das Album «Synchronism» von Miracle Flair am 3. April erschienen. Es sei schwierig abzuschätzen, was der Lockdown für sie genau bedeutet habe, sagt Frontfrau Nicole Hartmann. «Der Verkauf war während dieser wichtigen Anfangsphase nur online möglich, Plattenläden und grossen Ladenketten waren geschlossen. Auch das Musikbusiness schien zunächst unter Schock und dann still zu stehen.»

Und doch gab es auch während Corona immer wieder positive Meldungen für das Trio. «Wir haben trotzdem viele tolle Album Reviews bekommen. Natürlich gab es in dieser Zeit eine Flut von Nachrichten und die riesige Verunsicherung war überall spürbar. Trotz allem - oder genau deshalb - schätzten viele es sehr, während dieser Zeit etwas Neues und Kreatives entdecken zu können. Einige schrieben uns, dass unsere Musik sie durch diese schwierigen Zeiten begleitet, Hoffnung oder Trost schenkt. Solche Worte berühren, als Musiker gibt es wohl kein schöneres Kompliment zu hören.»

Keine abgesagten Konzerte

Die Pandemie habe sie glücklicherweise nicht gezwungen Konzerte abzusagen oder zu verschieben, da sie bis Anfang Jahr noch intensiv am Album gearbeitet hätten und deshalb wenig Kapazitäten vorhanden gewesen seien viel weiter zu planen, sagt Nicole Hartmann, die Miracle Flair gemeinsam mit Daniel Maurizi aus Buchs vor über zehn Jahren gegründet hat. Die Unsicherheit, wie es in der Musikbranche weitergehe, sei aber immer noch da. «Im Moment ist es allerdings ein wirklich komisches Gefühl als Musiker. Termine festzulegen ist schwierig, die Zukunft ist noch immer unklar. Das ist schon irgendwie bedrückend.»

Die gemeinsame internationale Vision

Das Trio, Nicole Hartmann am Gesang, Daniel Maurizi an der Gitarre und Chris Deml am Bass sucht schon längere Zeit nach einem passenden Schlagzeuger. Die Frontfrau aus dem Sarganserland und ihre zwei Kollegen hätten bestimmte Vorstellungen, wie der Trommler von Miracle Flair sein sollte, weshalb sie jetzt nach der Produktion wieder fleissiger suchen würden. «Wir hatten bereits sehr viele Bewerber aus diversen Ländern, sogar aus Übersee. Wir wollen nicht irgendeinen Drummer, sondern jemanden, der wirklich zu uns passt, ähnliche Visionen, Leidenschaft und ein wirklich gutes Niveau hat.» Die Vision des Dreiergespanns hat sie bereits öfters ins Ausland geführt, wo Mirale Flair inzwischen auf eine grosse Fangemeinde zählen kann.

Wie Hartmann erklärt, seien ihnen Grenzen immer schon fremd gewesen. «Der Austausch mit Menschen, sei es hier oder über die Grenzen hinaus war mir immer schon sehr wichtig. Natürlich ist es sehr bereichernd und spannend, andere Kulturen und Denkensweisen kennenzulernen. Während unserer fünfwöchigen Europatour und der Russland Tournee hatten wir die Gelegenheit sehr unterschiedliche Pulbikums-Konstellationen kennenzulernen, viele Leute zu treffen und zu sehen, wie unsere Musik in anderen Ländern ankommt. Sehr schön ist, dass viele der neuen Bekanntschaften seitdem Bestand haben.» Wie und wann die Erfolgsgeschichte der Band auf den internationalen Bühnen weitergeschrieben wird, ist aktuell noch offen. Ihre

Fans haben zwischenzeitlich jedoch die Möglichkeit, sich zu Hause das neue Material in Form des 12-Titel starken Albums «Synchronism» zu Gemüte zu führen. Dies sei laut Pressetext «etwas härter, etwas progressiver, etwas melodischer und dabei offen für neue, moderne Sounds». Für Nicole Hartmann ist «Synchronism» sehr persönlich, voller Leidenschaft, Musikalität und wirklicher Liebe zur Musik vom Anfang bis zum Ende. «Auch nach mehreren Durchläufen kann man neue Perlen und Details entdecken. Wir haben etwas Gutes kreiert und ich hoffe, die Hörer spüren das auch.» Dass dies definitiv so ist, zeigen die Plattenkritiken aus aller Welt, die immer noch regelmässig eintreffen und meist in den höchsten Tönen von dem neuen Werk sprechen.

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Autor/in
Christian Imhof

Christian Imhof ist freier Journalist, Musiker und Gründer des Kulturmagazins Qultur.

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